Matomo

Bewertung: 3/5 Sterne

Filmkritik Come To Daddy

Wie der Vater, so der Sohn.

Eine Zusammenführung der blutigen Art: Elijah „Frodo“ Wood folgt der Einladung seines Vaters Stephen McHattie („Shoot ‚Em Up“), den er zum ersten Mal treffen wird. In dem abgelegenen Strandhaus wartet jedoch alles andere als eine glückliche Familienzusammenführung auf den überraschten Sohnemann.

Die Handlung

Diese Mitfahrgelegenheit ist keine 5 Sterne wert. (Foto: IMDb.com)

Diese Mitfahrgelegenheit ist keine 5 Sterne wert. (Foto: IMDb.com)

DJ Norval lernt endlich seinen leiblichen Vater kennen. Nach dem Austausch zahlreicher Briefe ist nun die Gelegenheit gekommen, die verlorene Zeit gemeinsam aufzuholen. Die Hoffnung auf intensive Gespräche und die Chance, das Fundament für ein neues Verhältnis zu schaffen, schwingen bei Norvals Anreise mit. Doch bereits der beschwerliche Weg in die abgeschiedene Strandhütte lässt den jungen Musikprofi zweifeln. Als sein Vater die Tür öffnet und den Gast skeptisch beäugt, ahnt Norval, dass dieser Besuch keine einfache Wiedervereinigung werden wird.

Die Stimmung ist angespannt, die Gespräche sind zäh, und Norval gibt alles, um seinen Vater zu beeindrucken. Selbst Elton John muss als kleine Notlüge herhalten, um die angebliche Relevanz des DJs in der Musikbranche zu untermalen. Allerdings durchschaut sein Vater die kleinen Flunkereien, die sich in Sticheleien, bedrohlichen Anmerkungen und letzten Endes gewalttätigen Ausbrüchen entladen. Kann das wirklich der Vater sein, den Norval die ganzen Jahre über vor Augen hatte?

Filmkritik „Come To Daddy“

Verstecken im Kleiderschrank war noch nie eine gute Idee. (Foto: IMDb.com)

Verstecken im Kleiderschrank war noch nie eine gute Idee. (Foto: IMDb.com)

Ant Timpson liefert mit der schwarzhumorigen Horror-Komödie sein Debüt als Regisseur ab. Erfahrungen mit reichlich Blut, überraschenden Wendungen und abstrusen Vorkommnissen konnte er bereits als Produzent von „The Greasy Strangler“ und „Housebound“ beweisen. Das Genre ist Timpson somit wohlbekannt. In der Rolle des unsicheren Norval spielt Elijah Wood erneut eine perfekte Genre-Rolle, die weit genug von seiner „Herr der Ringe“-Rolle als Hobbit Frodo entfernt ist und eher an die psychopathischen Charaktere in „Maniac“ oder „Grand Piano“ erinnert.

Eine Ausgangslage, die mit dem soliden Drehbuch einen spannungsgeladenen Start verspricht. Doch der gut vorbereitete Aufbau des Wiedersehens zwischen Vater und Sohn verpufft schon nach wenigen Minuten. Kann der anwesende Mann wirklich der leibliche Vater sein, der in seinen Briefen doch so liebevolle Worte schrieb und sich als betrunkener Prolet herausstellt? Die Spannungsschraube wird durch diese Frage ohne Zweifel angezogen, doch die erlösende Antwort bestätigt am Ende nur das, was im Hinterkopf bereits mit dem ersten Türöffnen umherschwirrte.

Spieglein, Spieglein an der Wand... (Foto: IMDb.com)

Spieglein, Spieglein an der Wand… (Foto: IMDb.com)

Was folgt, sind zahlreiche Wendungen, die keine Grenzen im Genrewechsel kennen. Von dem dichten Thriller beim gegenseitigen Kennenlernen über schwarzen Humor bis zu verstreuten Splatter-Einlagen rast Ant Timpson ungebremst durch alle Stilrichtungen. Mit der großen Überraschung verliert sich der Film allerdings auch etwas in seinem Ziel und möchte am liebsten jedem irrwitzigen Einfall gerecht werden. Doch an dieser Stelle greift das alte Sprichwort: Weniger ist manchmal mehr.

Es ist schade zu sehen, dass die Grundidee mit unspektakulären und recht knappen Erläuterungen niedergewalzt wird. Da können die Twists am Ende nicht viel retten und lassen uns zwischen entfremdeten Küchenutensilien, im Halse steckengebliebenen Lachern und einem romantischen Schlussbild unentschlossen zurück.

Die Versionen

Der Film wurde in ungekürzter Version auf dem Fantasy Filmfest 2019 gezeigt. Die Altersfreigabe war zu diesem Zeitpunkt mit „ab 18 Jahren“ angegeben. Ein offizielles FSK-Urteil steht noch aus. Kreative Tötungsarten und die blutigen Spuren des Vater-Sohn-Treffens lassen jedoch erahnen, dass auch die FSK den Film erst ab 18 Jahren freigeben wird.

Das Urteil von Horrormagazin.de

Wie ein Wiedersehen nach langer Zeit mit zu hohen Erwartungen: Große Vorfreude, dann nur mittelmäßiger Zeitvertreib und am Ende nur noch Schulterzucken.
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Bewertung: 3/5 Sterne

Der offizielle Trailer zum Film "Come To Daddy"

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Über Cotton Weary

Als Kind der 90er Jahre wuchs Cotton Weary mit der gerade startenden Teenie-Horrorwelle auf. „Scream“ legte nicht nur den Grundstein für die Freude an Horrorfilmen, sondern war auch der Stein des Anstoßes, um Kino lieben zu lernen.
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