Matomo

Bewertung: 1/5 Sterne

Filmkritik Der Fluch der Natty Knocks

Babysitten an Halloween? Das kann ja nur gut gehen...

Der Tod klopf in zwei Gestalten: Der Geist der Natty Knocks und ein Serienkiller versetzen eine Kleinstadt in Angst und Schrecken. An Halloween hat man einfach nie eine Chance zu entspannen. Eigentlich will eine Babysitterin nur ihren Job erledigen, doch ein Killer und ein mörderischer Geist machen ihr einen Strich durch die Rechnung.

Die Handlung

Freddy mal ungeschminkt (Foto: Tiberius Film)

Freddy mal ungeschminkt (Foto: Tiberius Film)

In der amerikanischen Kleinstadt Fillmore wird 1976 die B-Horrorfilm-Darstellerin und Prostituierten Natty Knocks (Joey Bothwell), aufgrund ihrer „Eskapaden“ gelyncht. Vor ihrem Tod jedoch, stößt sie einen Fluch aus und verspricht, zurückzukehren. Fast 50 Jahre später kämpfen die Henderson-Geschwister Wyatt (Thomas Robie) und Jolie (Channah Zeitung) mit der Realität ihrer zerstrittenen Eltern.

Als sein Handy kaputtgeht, muss Wyatt schnell an Geld kommen, um noch größeren Familien-Stress zu vermeiden. Sein bester Freund Robby (Noen Perez) schlägt vor, Kupferdraht zu stehlen und diesen zu verkaufen. Während dieses Unterfangens werden sie zufällig Zeuge eines Mordes als ein Serienkiller namens Abner Honeywell (Bill Moseley) eine Frau tötet. Die Teenager melden den Vorfall anonym bei der Polizei, doch damit setzen sie den Killer auf ihre Fährte – und auf die von der Babysitterin der Henderson-Kinder, Britt (Charlotte Fountain-Jardim).

Wer schreit, muss weitergucken... (Foto: Tiberius Film)

Wer schreit, muss weitergucken… (Foto: Tiberius Film)

Diese steht der Familie sehr nah und wollte an Halloween nur für ihre Schützlinge da sein, doch Honeywell entwickelt schnell eine gefährliche Obsession mit Britt und ist sich sicher, dass sie sein nächstes Opfer sein muss. So streift der Serienkiller am Feiertag durch die Nachbarschaft und räumt alles, was zwischen ihm und der Babysitterin steht, aus dem Weg. Britt und die Henderson-Geschwister tun ihr Möglichstes, um den Killer aufzuhalten, aber bald wird ihnen klar, dass Honeywell von dem Geist Natty Knocks‘ besessen ist – und diese lässt sich nicht so einfach stoppen…

Filmkritik „Der Fluch der Natty Knocks“

... oder weitertrinken! (Foto: Tiberius Film)

… oder weitertrinken! (Foto: Tiberius Film)

Tja, tja, tja… Endlich hat es ein Film mal wieder auf die Liste „Was zum Teufel habe ich hier eigentlich gerade gesehen?“ geschafft. Bevor ihr fragt, Filme wie „Arthur: Malediction“, „Fantastic Beast: Dumbledore’s Geheimnisse“ und ja, alle David Gordon Green „Halloween“-Filme stehen ebenfalls auf dieser sehr subjektiven Liste. Und was haben sie alle gemeinsam? Die Geschichte ist so drunter und drüber, dass es einem schwerfällt, sie zusammenzufassen. Während es mir hier vielleicht irgendwie noch gelungen ist, ist das Seh-Erlebnis ein ganz anderes.

„Der Fluch der Natty Knocks“ wurde ironischerweise als eine Hommage an 70er Jahre Horrorfilme wie John Carpenters „Halloween“ mit einem Stich ins Okkulte präsentiert. Doch das Ergebnis ist ein zusammengewürfeltes Chaos an Klischees. Die verwobenen Erzählstränge mit dem “Fluch“ von Natty Knocks, dem besessenen Killer, der einer Babysitterin auflauert und das Familiendrama der Hendersons ist viel zu viel für einen einzigen Film. Es scheint, als hätten sich Regisseur Dwight H. Little (der, noch ironischer, auch Regie bei „Halloween 4“ führte) und Drehbuchautor Benjamin Olson ein paar Szenen für den Film ausgedacht, die cool auf dem Papier aussahen, sich aber nicht weiter damit beschäftigten, wie man diese Szenen kohärent miteinander verbinden könnte. Somit hinterfragt man als Zuschauer:in konstant die Entscheidungen des Films. Zum Beispiel, wie kann es sein, dass Natty Knocks in den 1970er hingerichtet werden kann, wie eine Hexe im 17. Jahrhundert?

Du hast es fast geschafft, Natty (Foto: Tiberius Film)

Du hast es fast geschafft, Natty (Foto: Tiberius Film)

Die wirren Entscheidungen und unausgearbeiteten Charakteren sorgen auch dafür, dass sich der Film viel länger anfühlt als 94 Minuten. Ich habe bestimmt dreimal nachgeschaut, wie lange ich diesen Plot noch aushalten muss, nur um enttäuscht festzustellen, dass gerade mal zwei weitere Minuten rum sind. Der Film ist dementsprechend gefüllt mit unnötigen Szenen voller Diskussionen, die nicht sein müssen und langen Kameraeinstellungen, die keine Atmosphäre aufbauen.

Fans wird es freuen, eine Horrorikone im Film zu sehen: Danielle Harris. Kenner:innen ist sie besser bekannt als Jamie Lloyd aus „Halloween 4 & 5“, bzw. Rob Zombies „Halloween & Halloween II“ als Annie Brackett. Doch der Auftritt der „Scream Queen“ ist leider nicht weiter erwähnenswert, denn sie spielt die Mutter der Henderson Kinder und kann weder in der kurzen Bildschirmzeit überzeugen, noch kriegt ihr Charakter den „Mutter des Jahres“-Pokal. Auch die kurzen Auftritte von den Horrorikonen Bill Moseley und Robert Englund, die natürlich fett vermarktet wurden, konnten dem Film nicht helfen. Die Schuld liegt dabei nicht am überschaubaren Budget, den simplen Effekten oder den Darsteller:innen an sich, sondern am Drehbuch. Eine stringente Erzählung fehlt genauso wie eine Erklärung der Beweggründe von Natty Knocks, Abner Honeywell und die der Kids. So bleiben viele Fragen und ein bitterer Beigeschmack. Damit wird kein Horrorfan so richtig Spaß an „Der Fluch der Natty Knocks“ haben.

Die Versionen

„Der Fluch von Natty Knocks“ ist als DVD, Blu-ray und digital verfügbar. Der Film wurde als Stream geschaut und umfasst, wie bereits erwähnt, eine Lauflänge von 94 Minuten, die eigentlich nicht lang ist, sich jedoch endlos angefühlt hat. Mit ein paar überzeugenden Jumpscares und Gewaltszenen landete der Film eine FSK-Freigabe ab 16.

Das Urteil von Horrormagazin.de

Klopft nicht an der Tür von Natty Knocks, sucht euch lieber einen anderen Horrorfilm. Es ist vermutlich wirklich egal welchen, denn so viele Logiklöcher wie hier, kann eigentlich sonst kein Horrorfilm aufweisen. Jetzt stellt sich mir die Frage, soll ich David Gordon Greens „Halloween“ nochmal eine Chance geben? Oh Gott, was hat Natty Knocks nur mit mir gemacht?

Bewertung: 1/5 Sterne

Der offizielle Trailer zum Film "Der Fluch der Natty Knocks"

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Über R.J. MacReady

“We're not gettin' outta here alive. But neither is that Thing.” Dieses Zitat stammt vom coolesten Helikopterpiloten der Arktis – und Pseudonyminspiration für Alicia Mönnig. Ihre Liebe zum Kino und zu audiovisuellen Medien hat früh begonnen; die Familie veranstaltete regelmäßig Filmabende und was sie nachhaltig besonders beeindruckt hat, sind Horrorfilme.
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