Matomo

26.01.2016

Drehbücher, die es noch nicht gibt: Wer-auch-immer vs. Zombies

Drehbücher, die es noch nicht gibt: Wer-auch-immer vs. Zombies

Es ist manchmal erschreckend, in welch schmalen Spuren sich die Vergeber „deutscher“ Filmtitel immer wieder bewegen. Aktueller Trend: Man nehme einen halbwegs bekannten Namen und füge die beiden Worte „versus“ und „Zombies“ hinzu.

Wer nicht schon alles gegen Zombies angetreten ist …

Dass ein legendärer US-Präsident in dem Schundstreifen „Abraham Lincoln vs. Zombies“ Jagd auf Untote machte, haben wir ja inzwischen verdaut. Doch jetzt lassen die Superhirne aus deutschen Verleih-Stätten auch noch Tom Sawyer gegen die wandelnden Leichen antreten. Wobei … zwinker, zwinker … es ist ja gar nicht der Tom von Mark Twain gemeint, sondern nur ein ähnlichnamiger US-Soldat. Hui, was für ein Marketing-Trick! Genial. Weitere Neuheiten auf dem Zombie-Kaltmach-Markt sind „Scouts vs. Zombies“ (Filmkritik hier), „Navy Seals vs. Zombies“, das Computerspiel „Plants vs. Zombies“ (Autsch!) und das schon etwas ältere „Cockneys vs. Zombies“. Haben wir noch einen vergessen? Wahrscheinlich.

Aber hier sind ein paar Vorschläge von uns für weitere Filme:

Angela Merkel vs. Zombies

Okay, wenn man die aktuellen Debatten in der Politik verfolgt, bekommt man das Gefühl, dass der Film schon längst läuft. Aber so könnte der Plot aussehen: Als Sigmar Gabriel einen Journalisten zum Frühstück verspeist, fängt er sich einen Virus ein. Der verbreitet sich rasend schnell und verwandelt alle Politiker in hohle Hüllen, die nur noch zusammenhanglose Sätze stammeln können. Nur Angela Merkel hat während ihres Mittagsschlafs alles verpasst und sieht sich nun der Übermacht gegenüber. Doch in gewohnter Manier macht sie alles einen Kopf kürzer, was sich ihr in den Weg stellt. Das kennen wir ja schon.

Julius Cäsar vs. Zombies

Weil er mit den unbeugsamen Galliern nicht ausgelastet ist, lässt der frühgeschichtliche Imperator in einem geheimen Labor getötete Germanen wiederbeleben. Die brechen aus, machen sich selbstständig und zwingen ihn, seinen Staatshaushalt in Ordnung zu bringen und keine weiteren Schulden mehr zu machen. Durch die Sparmaßnahmen schrumpft das römische Heer empfindlich. Die letzten Legionäre und die germanischen Zombies liefern sich einen blutigen Showdown im Teutoburger Wald. Europa bleibt über Jahrhunderte zerstritten.

Darwin vs. Zombies

Dieser Film erzählt einen Teil der Evolution, den uns der große Forscher Charles Darwin einfach verheimlicht hat. Denn auf seinen Reisen entdeckt er im südamerikanischen Urwald auch ein Völkchen, das nie gelebt hat, weil es immer tot war. Wer versehentlich lebend zur Welt kommt, den beißen die Dorfältesten (also 200 Jahre aufwärts) sofort in die Leichenstarre. Als Nahrung dienen hauptsächlich europäische Eroberer.

Die starren Stinker nehmen den forschen Forscher gefangen. Durch einen Trick kann er entkommen: Er mahlt sich eine Bisswunde auf, macht sich steif und tut so, als wäre er plötzlich einer von ihnen. Erst als er auf dem Weg zu seinem Schiff stolpert, verrät er sich. Es kommt zum Gemetzel, in dem Darwin die Welt um ein paar Arten ärmer macht.

Der Papst vs. Zombies

Eigentlich hat es die Welt schon immer gewusst: Wer sich freiwillig in ein Zölibat begibt und hinter Kirchenmauern verschanzt, kann nicht ganz am Leben sein. Somit haben die Untoten im Laufe der Jahrhunderte die Katholische Kirche unterwandert und proben nun den Aufstand. Sie wollen alle Un- und Andersgläubigen vernichten – ein bisschen so wie früher in der guten alten Zeit. Dafür schicken sie eine umprogrammierte Variante des HIV in die Welt. Wer sich mit ihm infiziert, verliert sofort jeden sexuellen Trieb, bekommt eine Klemme ins Gehirn und Angst vor Schwulen. Schon bald ist die Welt kein schöner Ort mehr.

Der Papst findet das alles eigentlich ganz okay und macht – nichts. Wie immer.

Habt auch ihr Vorschläge für tolle neue Zombiefilme? Schreibt sie uns über die Kommentarfunktion.

Foto: Andreas Gradin (Fotolia.com)

Über den Autor Martin Riggs

Sein Pseudonym hat er von Martin Riggs aus "Lethal Weapon" entliehen, einer seiner liebsten Filmfiguren. In seiner Freizeit widmet er sich leidenschaftlich gern dem Thema Kino, unter anderem allem, was ihm eine Gänsehaut oder ein Lachen beschert.
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