Matomo

Bewertung: 3/5 Sterne

Filmkritik Project Wolf Hunting

Filmblutmangel? Der Verantwortliche ist gefunden.

Der härteste Film des Jahres! Mit keiner geringen Beschreibung geht „Project Wolf Hunting“ in die Bewerbung und sorgt für hohe Erwartungen bei Genre-Fans. Die Vorfreude währt jedoch nur kurz.

Die Handlung

Die Crew mag keine Beschwerden von den Passagieren. (Foto: capelight pictures)

Die Crew mag keine Beschwerden von den Passagieren. (Foto: capelight pictures)

47 Schwerverbrecher sollen auf einem riesigen Containerschiff nach Südkorea gebracht werden. Unter den Verurteilten befinden sich die grausamsten Mörder und rücksichtslose Psychopathen, die unter strengsten Bedingungen transportiert werden. Nachdem der erste Versuch, die Straftäter mit einem Flugzeug von A nach B zu bewegen, scheiterte, scheint der Seeweg die sichere Option. Allerdings zeigt sich schon vor dem Ablegen, dass Handgreiflichkeiten nur der Anfang des ungewöhnlichen Gefangenentransports sind.

Mitten auf dem Wasser eskaliert die Situation. Komplizen haben sich als Crew auf den Frachter geschlichen und helfen den Gefangenen, die Kontrolle über das Schiff zu erhalten. Zwar wähnen sich die Kriminellen in der Überzahl, doch eine unerwartete Überraschung bringt auch den Plan der Knackis durcheinander. Ein übermenschlicher Passagier tötet sich rücksichtslos durch die Passagierliste und hält seine Wut nicht zurück. Bald steht den Überlebenden das Blut bis zum Hals.

Filmkritik „Project Wolf Hunting“

Wut im Bauch macht Kopfschmerzen. (Foto: capelight pictures)

Wut im Bauch macht Kopfschmerzen. (Foto: capelight pictures)

Blutrausch auf hoher See! Wenn in „Project Wolf Hunting“ zum Töten angesetzt wird, spritzt das Blut in Fontänen durch die Korridore. Gnadenlos und ungebremst rammen sich die Charaktere Stichwaffen durch den Körper, schlagen Köpfe gegen Heizungsrohre oder lassen Körper regelrecht zerbersten. Kaum eine Szene existiert in Hongsun Kims Film, in der Blut nicht die Hauptrolle spielt. Die schmerzhafte Wirkung entfaltet sich dabei nicht nur wegen der krassen Intensität und hohen Taktung, sondern auch durch das Sounddesign. Wenn Knochen brechen und Köpfe gegen Metall prallen, schmerzt es zusätzlich im eigenen Körper.

Was in der ersten Hälfte des Filmes noch ungebremst auf das Publikum zurollt, entwickelt sich spätestens ab der zweiten Hälfte zu einem unangenehmen Teil, den man nur noch durchstehen will. Der Overkill an Blut und Wut nimmt dem rücksichtslosen Streifen viel Reiz und lässt ihn zu einer Gewaltorgie verkommen, deren Oberflächlichkeit die Schockmomente reduziert.

Diese Schifffahrt sorgt für Staunen bei allen Anwesenden. (Foto: capelight pictures)

Diese Schifffahrt sorgt für Staunen bei allen Anwesenden. (Foto: capelight pictures)

Mit dem Auftauchen eines blinden Passagiers (aus Spoilergründen ersparen wir uns Details) schlägt der brutale Film eine andere Wendung ein und versucht, das Ruder in eine Sci-Fi- oder Fantasy-Richtung zu drehen. Aufgrund bereits zahlreicher zertrümmerter Körperteile und zerschnittenen Kehlen schafft es die Wendung kaum, der simplen Story etwas Neues hinzuzufügen. Der maximale Splatter-Faktor hat längst die Kontrolle übernommen und überdeckt mit Blutfontänen sämtliche Ideen der Filmemacher.

Dass sich der Film nicht zu ernst nimmt und auch vom Publikum aus reinen Unterhaltungsgründen konsumiert wird, ist ein vertretbarer Standpunkt. Das Prinzip des Stärkeren ist die einzige Botschaft, die sich in das Drehbuch verirrt hat und den Hintergrund für das blutrote Gemetzel liefert. Somit pendelt der gesamte Blutrausch zwischen Wahnsinn, Irrsinn und Unsinn und hinterlässt einen eher verwirrenden Eindruck.

Auch an Regentagen schlägt das Unterhaltungsprogramm ein. (Foto: capelight pictures)

Auch an Regentagen schlägt das Unterhaltungsprogramm ein. (Foto: capelight pictures)

Die offensichtliche Absurdität muss akzeptiert werden. An dieser Stelle werden sich auch die Geister scheiden, ob „Project Wolf Hunting“ ein kaltschnäuziger Streifen oder eine rücksichtslose Gewaltorgie voller sadistischer Fantasien ist.

Die Versionen

Die Mengen an Kunstblut und Gewalt waren selbst der FSK zu viel. Im ersten Schritt wurde dem Film die Freigabe gänzlich verweigert. Ein weiterer Antrag gewährte der Schlachtplatte schließlich eine FSK ab 18/Keine Jugendfreigabe.

Das Urteil von Horrormagazin.de

Ungewöhnlich, heftig, zu viel: „Project Wolf Hunting“ ist fern jeder Vorstellungskraft. Wer eine gute Story sucht, wird enttäuscht sein. Wer zwei Stunden lang Blutfontänen durch das Bild spritzen sehen will, der trifft die richtige Wahl.b12fe95b0aa247c3b7d0b954ffd233f7

Bewertung: 3/5 Sterne

Der offizielle Trailer zum Film "Project Wolf Hunting"

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Über Cotton Weary

Als Kind der 90er Jahre wuchs Cotton Weary mit der gerade startenden Teenie-Horrorwelle auf. „Scream“ legte nicht nur den Grundstein für die Freude an Horrorfilmen, sondern war auch der Stein des Anstoßes, um Kino lieben zu lernen.
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