Matomo

Bewertung: 3/5 Sterne

Filmkritik No one will save you

Unheimliche Begegnung der dritten Art

In „No one will save you” wird die einsame Brynn des Nachts von außerirdischen Eindringlingen in ihrem einsamen Refugium im Wald heimgesucht. Regisseur Brian Duffield veröffentlicht diesen ambitionierten SciFi-Horrorthriller direkt auf Disney+. So richtig fliegen will dieses Ufo-Phänomen jedoch nicht.

Die Handlung

Die Post ist da (Foto: 20th Century Studios)

Die Post ist da (Foto: 20th Century Studios)

Brynn Adams (Kaitlyn Dever) ist eine einsame junge Frau, die zurückgezogen in einem Haus mitten im Wald wohnt. In ihrer Einsamkeit bastelt sie kleine Städte aus Puppenhäusern und bringt sich zu 50er Jahre Musik selbst das Tanzen bei. Wenn sie sich aus dem Haus wagt, um das Grab Ihrer Mutter in der benachbarten Kleinstadt zu besuchen, versucht sie dabei möglichst wenig aufzufallen. Sie ist bei ihren Mitbürgern nämlich nur wenig beliebt. Daher zieht sie sich zumeist auch schnell wieder in die Sicherheit ihrer eigenen vier Wände im Wald zurück.

Doch eines Nachts dringt etwas in ihr Haus ein. Der fremde Besucher ist ein außerirdisches Wesen, das sich ihrer bemächtigen will. Brynn gelingt es zunächst zu entkommen und sie sucht Hilfe in der Stadt, leider vergeblich. Es stellt sich heraus, dass die Aliens bereits von mehreren Einwohnern Besitz ergriffen haben. Brynn wird klar, dass sie auf sich allein gestellt ist und versucht zu entkommen. Die Außerirdischen haben jedoch die „widerspenstige“ Brynn bereits ins Visier genommen. Eine nervenzehrende Jagd beginnt.

Kann sich die junge Frau vor ihren übernatürlichen Verfolgern retten?

Filmkritik “No one will save you”

Nur ein schlechter Traum? (Foto: 20th Century Studios)

Nur ein schlechter Traum? (Foto: 20th Century Studios)

Brian Duffield, Drehbuchautor und Regisseur von „No one will save you“, hat bereits durch Science-Fiction-Filme wie “Underwater – Es ist erwacht“ (Drehbuchautor) und „Zerplatzt“ (Regie und Drehbuch) auf sich aufmerksam gemacht. Sein neues Projekt präsentiert sich nun als eine Art Mischung aus „Unheimliche Begegnung der dritten Art“, „Angriff der Körperfresser“ und „A Quiet Place“.

An letzteren wird man insbesondere erinnert, da in „No one will save you“ während des gesamten Films praktisch nicht gesprochen wird. Duffield stellt damit Brynn (Kaitlyn Dever) und deren Einsamkeit bzw. ihren Kampf allein gegen die Aliens in den Mittelpunkt des Films.

Das Drehbuch, die atmosphärisch dichte Inszenierung und das Schauspiel seiner Hauptdarstellerin sollen dabei durch den 93-minütigen Plot führen.

Da ist etwas ... (Foto: 20th Century Studios)

Da ist etwas … (Foto: 20th Century Studios)

Während die ersten beiden Punkte durchaus überzeugen können, trifft dies leider nicht vollends auf das Schauspiel von Kaitlyn Dever zu. Ohne Dialoge rücken auch kleinste Regungen in der Mimik von Brynn gnadenlos in den Fokus der Zuschauer*innen. Gerade die im Film dargestellten rasch wechselnden Gefühlslagen dieser Figur, sind unter diesen Bedingungen schwer mit Authentizität zu verkörpern. Ungünstigerweise meistert Kaitlyn Dever das nicht über die gesamte Laufzeit.

Dennoch überzeugt „No one will save you“ in vielerlei Hinsicht. Beispielsweise erinnern die toll ausgeleuchteten, nächtlichen Ufo-Szenen auf eine herrlich nostalgische Weise an Spielbergs „Unheimliche Begegnung der dritten Art“. In diesen Szenen kann Brian Duffield mit seiner Version der außerirdischen „Greys“ zudem wirklich Spannung erzeugen. Die Aliens tauchen dabei im Dunklen oder teilweise nur als Schatten auf. Manchmal sind sie direkt vor einer Tür zu hören, während Brynn sich verzweifelt versucht zu verstecken, ohne selbst dabei einen Laut von sich zu geben. Gerade in diesen Sequenzen fühlt man sich schon sehr an „A Quiet Place“ erinnert. Duffield verzichtet hier völlig auf plötzliche Schreckmomente, stattdessen versucht er den Spannungsbogen atmosphärisch aufrechtzuerhalten. Dies gelingt über weite Strecken des Films. Dennoch leidet die Spannung immer wieder unter den teils langatmigen Fluchtsequenzen der Hauptfigur.

... im Spiegel (Foto: 20th Century Studios)

… im Spiegel (Foto: 20th Century Studios)

Ohne zu viel verraten zu wollen, schafft es der Film zum Finale hin nicht, das Blatt zu wenden. Das Ende ist überraschend abrupt gehalten, sodass zusammengenommen trotz vieler spannender Momente und teilweise toller Bilder ein eher enttäuschender Gesamteindruck zurückbleibt.

Die Versionen

“No one will save you” ist ab 16 Jahren freigegeben. Die Freigabe ist für diesen unblutigen SciFi-Grusel allerdings eher hoch angesetzt.

Das Urteil von Horrormagazin.de

Diese Begegnung der dritten Art bleibt trotz vieler guter Ansätze hinter den Erwartungen zurück.

Bewertung: 3/5 Sterne

Der offizielle Trailer zum Film "No one will save you"

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Über Dr. Jekyll

Er hat schon als Kind versucht, die Horrorfilme, die seine großen Brüder geliehen hatten, heimlich mitzuschauen. Das hat zu vielen schlaflosen Nächten geführt. Seither ist er aber auch vom Thema Film und insbesondere von Horrorfilmen begeistert.
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