Matomo

Bewertung: 3/5 Sterne

Filmkritik Jigsaw

Wer schon die anderen sieben Teile saw, der weiß, was er hier kriegt

Totgesagte leben bekanntlich länger: Sieben Jahre nach dem angeblich finalen Kapitel kehrt das Saw-Franchise um den fiesen Fallenbastler John Kramer alias Jigsaw zurück. Aber interessiert das heutzutage überhaupt noch jemanden?

Die Handlung

Kopf im Eimer: Eine der Todesfallen (Foto: Studiocanal)

Kopf im Eimer: Eine der Todesfallen (Foto: Studiocanal)

John Kramer, der berühmt-berüchtigte Jigsaw-Mörder mit stark ausgeprägtem Gott-Komplex und großem Tüftlergeist, soll – Achtung: Spoiler! – schon seit zehn Jahren tot sein.

Doch viele Jahre, nachdem das letzte Opfer in einer von Jigsaws perfiden Todesfallen das Zeitliche gesegnet hat, tauchen in der Stadt immer neue, grausam entstellte Leichen auf. Alles deutet daraufhin, dass Jigsaw oder einer seiner Schüler noch immer sein Unwesen treibt – oder handelt es sich um einen Nachahmer?

Filmkritik „Jigsaw“

„Saw“ und alle seine Fortsetzungen haben die Filmgemeinde seit jeher gespalten. Vor allem die Brutalität ist vielen ein Dorn im Auge. Kritiker bemängeln, dass die gezeigten Tötungsmaschinen zunehmend zum Selbstzweck verkommen sind und es nur noch darum geht, Menschen auf möglichst blutige und sadistische Art sterben zu lassen. Der Begriff Folterporno (Torture Porn) wird dann gerne verwendet. Dabei war der erste Teil eher ein raffinierter Thriller und weniger brutal, als er gerne gemacht wird – Filmkritik zu „Saw“.

Licht im Dunkel: Irgendwer hat die Falle nicht unbeschadet überstanden (Foto: Studiocanal)

Licht im Dunkel: Irgendwer hat die Falle nicht unbeschadet überstanden (Foto: Studiocanal)

Fans der Serie heben dagegen hervor, dass die Filme eine alle Teile umspannende, clever konstruierte Geschichte erzählen. Dabei blieb jedoch die Logik zunehmend auf der Strecke und es wurden immer absurdere Rückblenden konstruiert, die die Ereignisse aus den vorherigen Teilen in neuem Licht erscheinen ließen. Wer vorherige Teile nicht kannte, hatte somit auch keine Chance mehr, den späteren Einträgen inhaltlich noch folgen zu können. 2010 zogen die Produzenten mit „Saw 3D – Vollendung“ einen Schlussstrich.

Zugutehalten müssen wir der Reihe, dass die Macher wie bei keinem anderen Horror-Franchise zuvor Wert auf Kontinuität gelegt haben. Alle Teile wirken wie aus einem Guss. Vor und hinter der Kamera tauchen immer wieder dieselben Gesichter auf. Die Schöpfer des Erstlings, James Wan und Leigh Wannell, sind als Produzenten an Bord geblieben.

So auch bei „Jigsaw“, dem jüngsten Eintrag in der „Saw“-Saga. Der reiht sich ziemlich routiniert in die bisherigen Teile ein. Das bedeutet, der Streifen ist gut gemacht und die Handlung gewohnt abstrus. Lediglich die Gewalt wurde um einiges zurückgeschraubt. Kritiker dürfte aber auch das nicht überzeugen.

Jetzt ´nen Korn! Auch mit Getreide lässt sich Unheil anstellen (Foto: Studiocanal)

Jetzt ´nen Korn! Auch mit Getreide lässt sich Unheil anstellen (Foto: Studiocanal)

Für die Regie zeichnen diesmal die Spierig-Brüder verantwortlich, die bislang keinerlei Kontakt zur „Saw“-Welt hatten. Leider können auch sie keinen wirklich frischen Wind oder neue Ideen in den Laden mehr bringen. Trotz der siebenjährigen Pause ist die Luft noch immer raus aus der Serie. Die Fans werden den Film wohl trotzdem mögen. Für uns reicht es gerade noch so für drei Sterne.

Warum die Reihe nach so langer Zeit reanimiert wurde, bleibt rätselhaft. Der Erfolg gibt den Produzenten aber wohl recht – 2019 soll der neunte Teil folgen.

Die Versionen

Im Gegensatz zu einigen Vorgängern, die in Deutschland unzensiert nicht frei verkäuflich sind, ist „Jigsaw“ deutlich weniger brutal. Die FSK hat ihn deshalb ungeschnitten ab 18 Jahre freigegeben.

Das Urteil von Horrormagazin.de

Trotz langer Kreativpause und neuen Regisseuren kein frischer Wind. Routinierte Kost.

Bewertung: 3/5 Sterne

Der offizielle Trailer zum Film "Jigsaw"

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Über Rick Deckard

Sein Pseudonym kommt aus seinem Lieblingsfilm „Blade Runner“ von Ridley Scott. Der ist auch schon seit seiner Jugendzeit sein unangefochtener Lieblingsregisseur, gefolgt von Namen wie David Lynch, Terry Gilliam oder den Coen-Brüdern.
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