Matomo

Bewertung: 2/5 Sterne

Filmkritik Fantasy Island

Auf dieser Insel werden Remake-Alpträume wahr.

Der paradiesische Eindruck auf dem Eiland trügt. Statt erfrischende Cocktails am Strand zu schlürfen, erwartet die Gäste eine Reise in ihre dunkelsten Alpträume. Willkommen auf der Insel der blutigen Fantasien.

Die Handlung

Einweisung in den Spaß- und Spielbereich der Insel. (Foto: Sony Pictures)

Einweisung in den Spaß- und Spielbereich der Insel. (Foto: Sony Pictures)

Die geheimnisvolle Insel von Mr. Roarke (Michael Peña) erreichen Besucher nur auf Einladung oder durch großes Glück. Fünf Fremde gewinnen einen Aufenthalt auf dem mysteriösen Eiland, auf dem jede Fantasie zur Wirklichkeit werden soll. Was Gwen, J.D., Brax, Patrick und Melanie bevorsteht, wissen weder sie noch der freundliche Inselbesitzer Roarke. Er sieht sich als Dienstherr und Butler der mächtigen Kraftquelle, die alles möglich macht. Während der stille Gastgeber für die Besucher auf der Insel sorgt, übernimmt die Insel selbst die Erfüllung der verborgenen Wünsche.

Mit dem Hinweis, dass die Wünsche keiner Regie folgen und bis zum Ende erlebt werden müssen, stürzen sich die unterschiedlichen Charaktere in ihre Fantasien. Bereute Entscheidungen, unausgesprochene Worte und Rachefantasien bestimmen die realistischen Szenarien. Obwohl der Aufenthalt auf der Insel unvergesslich werden soll, scheint das unbekannte Fleckchen Erde diese Beschreibung missverstanden zu haben. Blut färbt schon bald den weißen Traumstrand und Leichen pflastern die tropischen Gartenanlagen. Steckt hinter dem Reiseziel die Falle eines Perversen?

Filmkritik „Fantasy Island“

Dahinten gebt ihr zum Schluss bitte euer Leben und eure Bewertung ab. (Foto: Sony Pictures)

Dahinten gebt ihr zum Schluss bitte euer Leben und eure Bewertung ab. (Foto: Sony Pictures)

Wenn die Chance auf eine Reise winkt, die neben tropischer Hitze und bunten Cocktail-Schirmchen auch unausgelebte Fantasien real werden lässt, gibt es kein Halten mehr. Ab ins Flugzeug und keine Fragen stellen! Ohne Nachfragen und Absicherungen scheinen die Teilnehmer auf dem Eiland zu landen, welches auf keiner Karte verzeichnet ist und nur auf Einladung erreicht werden kann. Seriös wirkt anders.

Der guten Laune scheint die ungewöhnliche Anreise jedoch keinen Abbruch zu tun. Für den Zuschauer, der als Reisebegleiter die Pauschaltouristen beobachtet, schwindet schon in den ersten Minuten die Hoffnung, dass dieser Aufenthalt unvergesslich wird. Mystisch ist an dieser Insel kaum etwas: Geisterhafte Erscheinungen oder grimmig schauende Diener erzielen kaum den gewünschten Schreckeffekt, die Gleichgültigkeit von Mr. Roarke schwebt über den Strand und die ersten Hinweise auf den anstehenden Twist winken von der Palme.

Am Frühstücksbuffett kennen Sie keine Gnade. (Foto: Sony Pictures)

Am Frühstücksbuffett kennen Sie keine Gnade. (Foto: Sony Pictures)

Eine Horror-Variante von der beliebten TV-Serie „Fantasy Island“ zu drehen, war sicherlich keine abwegige Idee. Die kreativen Köpfe von Blumhouse („Insidious: Chapter 2“, „Ma – Sie sieht alles“) haben schon vielfach bewiesen, dass sie mit wenig Inhalt viel positives Grauen erzeugen können. Der Ausflug in die Tropen verkommt dagegen leider zur Billigreise, in der nicht verheilte Narben die Wurzel allen Übels sind.

Zielstrebig werden die jeweiligen Geschichten der einzelnen Urlauber ernsthaft, absurd und emotional erzählt und münden in einem blutleeren Showdown. Nicht nur, dass bis zu diesem Punkt das seichte Drehbuch für mittelmäßige Spannung sorgt. Auch scheint mit jeder Filmminute das Geld für die Kulissen abhandengekommen zu sein. Mit viel Liebe, Pappmaché und Kletterpflanzen aus dem Baumarkt wurde das Herz der Insel in alter B-Movie-Manier hergerichtet. Ein Hauch von „Indiana Jones“ weht durch den Tempel der Fantasien.

Über ihre fragwürdigen Fantasien waren selbst die Teilnehmer erstaunt. (Foto: Sony Pictures)

Über ihre fragwürdigen Fantasien waren selbst die Teilnehmer erstaunt. (Foto: Sony Pictures)

Warum „Fantasy Island“ mit einem zusätzlichen „Unrated Cut“ das Heimkino heimsucht, erschließt sich nicht. Die Portion Extraspannung oder heftige Szenen bleiben unter dem weißen Tropenstrand verschüttet. Ein Check-In auf dieser Insel würden wir nur empfehlen, wenn es in diesem Jahr wirklich keine andere Chance auf Urlaub gibt.

Die Versionen

Der Film ist als Kinoversion und als ungeschnittene Fassung erhältlich und mit einer FSK-Freigabe ab 16 Jahren freigegeben. Einige Schockmomente, die unerwartet aus der Deckung kommen, könnten für stockenden Atem sorgen. Eine Bewertung der FSK in dieser Höhe ist damit nicht so ganz gerechtfertigt.

Das Urteil von Horrormagazin.de

Eine Reise auf diese Insel sollte mit Storno-Option gebucht werden. Mühselige Neuverfilmung, die weder der Vorlage gerecht wird, noch spannende Neuansätze liefert.1188b02872ce4deb9435f8eb41f75e45

Bewertung: 2/5 Sterne

Der offizielle Trailer zum Film "Fantasy Island"

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Über Cotton Weary

Als Kind der 90er Jahre wuchs Cotton Weary mit der gerade startenden Teenie-Horrorwelle auf. „Scream“ legte nicht nur den Grundstein für die Freude an Horrorfilmen, sondern war auch der Stein des Anstoßes, um Kino lieben zu lernen.
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