Matomo

Bewertung: 4/5 Sterne

Filmkritik Renfield

Bissige Unterhaltung mit dem besten Nicolas Cage aller Zeiten

In “Renfield” muss sich der titelgebende Held gegen seinen ärgsten Feind stellen: seinen Boss. Aber was, wenn es um den leibhaftigen Dracula geht?

Die Handlung

Schau mal wen ich mitgebracht habe ... (Foto: Universal Pictures)

Schau mal wen ich mitgebracht habe … (Foto: Universal Pictures)

Robert Renfield (Nicholas Hoult) und Graf Dracula (Nicolas Cage) morden seit einem knappen Jahrhundert durch die Weltgeschichte. Renfield ist Mädchen für alles: Da er als Unsterblicher dem Tageslicht ausgesetzt sein kann, muss er für seinen Boss frisches Blut und Unterkünfte organisieren. Im Gegenzug verspricht ihm Dracula Macht. Wenn Renfield Insekten verschlingt, kann er seine übermenschliche Stärke nutzen und sich durch Draculas Blut heilen. Trotz all dieser Vorzüge, ist er nicht glücklich. Seit langem will sich Renfield aus dieser toxischen Beziehung lösen, ist jedoch zu abhängig von Dracula.

Als Renfield im heutigen New Orleans auf der Suche nach neuen Opfern ist, trifft er auf die temperamentvolle Polizistin Rebecca Quincy (Awkwafina). Dass sie sich allein einer bewaffneten Gruppe Mafiosi stellt und keine Angst vorm Tod zeigt, beeindruckt Renfield. Beeinflusst von ihrem Mut, will er sein Leben komplett umkrempeln: neuer Haarschnitt, neue Wohnung, und vor allem frei sein von seinem Boss und seinen Narzissmen. Als der Transsilvanische Graf von Renfields Betrug erfährt, kommt es zur Konfrontation mit sehr blutigen Konsequenzen.

Filmkritik “Renfield”

Gestatten, Graf D. aus T. (Foto: Universal Pictures)

Gestatten, Graf D. aus T. (Foto: Universal Pictures)

“Renfield” ist ein actionreicher, blutdurchtränkter Ausflug in den Vampir-Mythos, gespickt mit exzellenten Dialogen und viel Witz. Chris McKay hatte zuvor mit “The Tomorrow War” oder auch “The Lego Batman Movie” bewiesen, dass er ein Händchen für große Actionsequenzen hat. Wenn Leute sich auf der Leinwand aufeinander eindreschen, sieht das zunächst super cool aus, bleibt aber durch den hektischen Schnitt und die schnellen Kamerafahrten nie wirklich lang in Erinnerung. Die Witze, schlagfertigen Dialoge und vor allem die Dynamik zwischen den Figuren sind großartig umgesetzt. Ohnehin ist die Darstellung vieler Akteur*innen erstklassig, allen voran Nicolas Cage (“Mandy”, “Der letzte Tempelritter”) und Nicholas Hoult (“The Menu”).

Die beiden als ungleiches Duo zuzuschauen, macht viel Spaß. Wenn Cage in Filmen auftaucht, ist es wie eine Wundertüte; man weiß nicht, was einen erwartet. In “Renfield” spielt Cage so exaltiert und herrlich bizarr, dass er fast allen anderen die Show stiehlt. Wenn Dracula seine Opfer zerfleischt, wissen die Zuschauer nicht, ob sie lachen oder sich ekeln sollen. Ähnlich verhält es sich mit Renfield, wenn er Körperleibe auseinanderreißt. Hoult spielt wesentlich bodenständiger, ist aber Cage ebenbürtig.

Ich habe deinen 14er Innensechskantschlüssel nicht abgebrochen! (Foto: Universal Pictures)

Ich habe deinen 14er Innensechskantschlüssel nicht abgebrochen! (Foto: Universal Pictures)

Lose basierend auf Bram Stokers “Dracula”, werden im Film bekannte Vampir-Klischees herunter zitiert, aber stets flott interpretiert. Anstatt den Urvater aller Vampire in den Fokus zu stellen, untersucht “Renfield” das toxische Verhältnis zwischen Dracula und seinem Gehilfen. “Renfield” ist nach außen hin ein schwarzhumoriger Vampir-Actionfilm, der im Kern eine Allegorie auf Co-Abhängigkeit ist.

Zum Ende hin verliert sich der Film zu sehr in seinen coolen Action-Szenen und verheddert sich auch in der Nebenhandlung um Awkwafinas Figur, die im Vergleich zu der Geschichte um Cage und Hoult etwas fehl am Platz erscheint. Dadurch fällt “Renfield” leider erzählerisch etwas ab. Das Kunstblut fließt in Strömen, aber gruselig wird es im Film selten.

Insgesamt ist “Renfield” dennoch ein gelungener Leinwand-Spaß mit extrem guten Dialogen und starken Hauptdarstellern.

Die Versionen

“Renfield” ist ab 16 Jahren freigegeben und hat eine Laufzeit von 93 Minuten. Der Film ist ab dem 25. Mai 2023 in den deutschen Kinos zu sehen.

Das Urteil von Horrormagazin.de

“Renfield” ist eine actionreiche, blutdurchtränkte Vampir-Komödie, der einen erfrischenden Blick auf den Blutsauger-Mythos wirft. Spaß und Ekel liegen hier nah beieinander. Allein Nicolas Cage als Graf Dracula ist Grund genug, dem Film eine Chance zu geben.496294ab1f344d2793aa493d049c6f82

Bewertung: 4/5 Sterne

Der offizielle Trailer zum Film "Renfield"

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Über Phi Am

Phi Am beschäftigt sich seit ihrer Jugend mit Horrormedien und -geschichten aus aller Welt. Der Nickname stammt aus der thailändischen Geister-Folklore, beschreibt jedoch aus heutiger Sicht das Phänomen einer Schlafparalyse. Ist großer Fan von Werken des Comiczeichners Junji Itō und Nudelsuppen.
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