Matomo

Bewertung: 3/5 Sterne

Filmkritik Hunted – Waldsterben

Mensch, Tier, Jagd

Wenn man als Regisseur nicht aus dem Horror-Genre kommt, heißt das noch lange nicht, dass man keine guten Horrorfilme machen kann. Aber wie sagt man so schön: Ausnahmen bestätigen die Regel. Vincent Paronnaud ist so ein Fall. Denn alle, die von „Hunted – Waldsterben“ einen fiesen Survival-Thriller erwarten, bekommen etwas anderes.

Die Handlung

Etwas durchgeschüttelt, aber am Leben (Foto: Pandastorm Pictures)

Etwas durchgeschüttelt, aber am Leben (Foto: Pandastorm Pictures)

Rückblende. Eine Mutter und ihr Sohn sitzen im Wald an meinem Lagerfeuer. Die Frau erzählt eine alte Geschichte von einem Mädchen, welches an genau diesem Ort geopfert wurde. In ihrer ausweglosen Situation bekam sie Hilfe aus dem Wald – und zwar von einem Rudel Wölfe.

Gegenwart. Bei Ève (Lucie Debay) ist viel los im Job. Sie arbeitet momentan auswärts und braucht nach einer anstrengenden Woche unbedingt etwas Entspannung. In einem Nachtclub lässt sich Ève von einem schmierigen Typen anmachen. Zum Glück kommt ihr ein Fremder (Arieh Worthalter) zur Hilfe. Der Mann ist Ève bereits zuvor auf der Tanzfläche positiv aufgefallen. Beide kommen ins Gespräch und finden sich kurze Zeit später auf dem Rücksitz seines Autos wieder.

Evé hat sich verguckt (Foto: Pandastorm Pictures)

Evé hat sich verguckt (Foto: Pandastorm Pictures)

Der bislang sympathische und gut gelaunte Mann wechselt plötzlich sein Gesicht. Er wird zum Kidnapper. Sein Kompagnon, der sich vorher als Bruder ausgab, verriegelt die Türen und fährt los. Ève protestiert, doch hat keine Chance gegen die Männer. Sie wird zum Opfer in einem fiesen Spiel: Sie lassen Ève aussteigen, um sie später an einer Tankstelle wieder einzusammeln. Allerdings muss sie jetzt mit einem Platz im Kofferraum vorliebnehmen.

Als das Auto später durch einen Wald fährt, stellt sich ein Wildschwein auf die Straße. Bäm! Frontalzusammenstoß. Ève kann sich zum Glück befreien und kann entkommen. Während ihrer Flucht trifft sie immer wieder auf ihre Kidnapper. Um lebend diesem Alptraum zu entkommen, nimmt sie all ihren Mut zusammen und beginnt Jagd auf die beiden Männer zu machen.

Filmkritik „Hunted – Waldsterben“

Nein, es ist nicht unser Rotkäppchen (Foto: Pandastorm Pictures)

Nein, es ist nicht unser Rotkäppchen (Foto: Pandastorm Pictures)

Wir wollen in unserer Filmkritik nicht alles verraten. Aber so viel sei gesagt: Statt rücksichtslosen Quälereien und überraschendem Nervenkitzel gibt es bei „Hunted – Waldsterben“ viel Natur zu sehen. Also reichlich Bäume. Daher wohl auch der Beiname Waldsterben. Mit Naturschutz hat das wahrscheinlich nichts zu tun. Vielmehr geht es um’s Sterben im Wald.

Das war es aber auch schon mit dem Quäntchen Humor. Ohne Zweifel ist der Grundgedanke im Film deutlich ernster. Gewalt gegenüber Frauen steht bei „Hunted – Waldsterben“ im Vordergrund sowie die anschließende Rache. Die Idee von Regisseur und Co-Autor Paronnaud, dass die Tiere des Waldes helfen können, schafft einen guten Einstieg. Auch der weitere Verlauf der Geschichte klingt im ersten Moment vielversprechend.

Die Tiere aus dem Wald, die ich rief (Foto: Pandastorm Pictures)

Die Tiere aus dem Wald, die ich rief (Foto: Pandastorm Pictures)

Spätestens nach der unliebsamen Trennung des Kidnapper-Duos beginnt die Handlung unrund zu werden. Dafür gibt es mehrere Gründe. Die Spannung lässt rapide nach. Das liegt nicht nur an den lahmen Verfolgungsszenen, sondern auch an fehlender Innovation: es kommt einfach wenig Neues. Abgesehen von der spontanen Begegnung mit einer Gruppe von Gotcha-Spielern im Wald. Jetzt lässt sich vielleicht auch schon erahnen, warum Protagonistin Ève die gleiche Farbe im Gesicht trägt, wie Mel Gibson seinerzeit in „Braveheart“.

Was bleibt ist ein Film, der uns nicht in den Bann zieht. Es gibt zwar keine richtigen Längen, doch auch keine bemerkenswerten Höhepunkte. Die Handlung lässt sich oft zu leicht vorhersehen. Die Mischung aus Animationen zu Beginn des Films und die vielen Naturaufnahmen sind gut in Szene gesetzt. Die Atmosphäre ist in Ordnung. Auch an der Besetzung der Rollen gibt es nichts zu monieren. Der Terror selbst hätte hin und wieder präziser sein können, um das Thema Rache noch stärker hervorzuheben. Damit bleibt der Horrorthriller „Hunted – Waldsterben“ auf seinem Weg zum Finale irgendwo auf der Strecke liegen.

Die Versionen

Mit einer Laufzeit von 84 Minuten erscheint „Hunted – Waldsterben“ ungeschnitten auf DVD, Blu-ray und als Stream. Die FSK gab den Film ab 16 Jahren frei.

Das Urteil von Horrormagazin.de

Der Wald hat viele Geheimnisse. Eines konnten wir aufdecken und fanden einen eher durchschnittlichen Horrorthriller mit grundsätzlich guter Idee.c7a73eb0f88b4690b7c9506eeed07315

Bewertung: 3/5 Sterne

Der offizielle Trailer zum Film "Hunted – Waldsterben"

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Über Ash Williams

Vor Jahren hat er sich noch vor Horrorfilmen gegruselt. Naja, vielleicht so ein bisschen. Jetzt schaut er sie jedenfalls mit ganz anderen Augen. Je länger er sich mit diesen Filmen auseinander setzte, desto mehr faszinierten sie ihn.
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