Matomo

Bewertung: 2/5 Sterne

Filmkritik Home Sweet Home – Wo das Böse wohnt

Erst kuschelig, dann unspektakulär

Deutsche Horrorfilm-Produktionen sind oft mit Vorsicht zu genießen. Bei “Home Sweet Home” ist es leider nicht anders. Der Ohne-Schnitt-gedrehte-Film hat sich einiges vorgenommen, um erst im Kino und dann vor der heimischen Couch zu überzeugen. Unsere Filmkritik löst auf.

Die Handlung

Was soll das bedeuten? (Foto: Constantin Film)

Was soll das bedeuten? (Foto: Constantin Film)

Das frisch verlobte Paar Maria (Nilam Farooq) und Viktor (David Kross) erwartet ihr erstes gemeinsames Kind. Dafür sind die beiden in das große Landhaus gezogen, in dem Viktor aufgewachsen ist. Als die hochschwangere Maria jedoch einen Abend allein in dem entlegenen Haus verbringen muss, ereignen sich merkwürdige Dinge. Anfangs hält sie die seltsamen Vorkommnisse wie Stromausfall und mysteriöse Geräusche aus dem Keller noch für Zufälle.

Doch die Ereignisse verschlimmern sich zunehmend, und sie erkennt allmählich, dass sie und ihr Baby dort nicht sicher sind. Daraufhin ruft sie ihre beste Freundin an, die spontan vorbeikommt. Als letzten Ausweg erhofft sie sich fachmännische Hilfe von ihrem Schwiegervater (Justus von Dohnányi), der als Arzt eigentlich genau wissen sollte, was in einem solchen gesundheitlichen Zustand zu tun ist.

Als dann auch noch die Wehen einsetzen und die Autoschlüssel auf merkwürdige Weise verschwinden, wird die Nacht zum regelrechten Albtraum. Maria wird immer klarer, dass das Haus dafür verantwortlich ist. Doch welches düstere Geheimnis es tatsächlich verbirgt, weiß sie noch nicht.

Filmkritik “Home Sweet Home – Wo das Böse wohnt”

Das ist etwas im Bauch. Ganz bestimmt! (Foto: Constantin Film)

Das ist etwas im Bauch. Ganz bestimmt! (Foto: Constantin Film)

Ein Großteil des Gruselns spielt sich in unseren Köpfen ab. Das ist auch die Idee von “Home Sweet Home”. Doch das abgelegene Bauernhaus und die geheimnisvolle Geschichte seiner ehemaligen Bewohner schaffen es nicht, eine entsprechende Atmosphäre aufzubauen. Das liegt zum einen am Haus selbst. Nichts ist nostalgisch, ehrwürdig oder unheimlich. Selbst der Keller, der einem Labyrinth gleicht, sieht aus wie ein Keller, der mal wieder aufgeräumt werden sollte. Geheimzimmer inklusive.

So warten wir lange auf die überraschenden Momente. Der Stromausfall und die Geistererscheinung sind ganz nett, aber sie reißen einen nicht vom Hocker. Außer vielleicht die erste blitzschnelle Einblendung des Soldaten im Keller – so etwas würde das sonst eher langweilige Drehbuch deutlich aufwerten.

Ein Haus auf dem Lande... (Foto: Constantin Film)

Ein Haus auf dem Lande… (Foto: Constantin Film)

Leider können auch die Schauspieler die lineare Handlung nicht verbessern. Hauptdarstellerin Nilam Farooq wirkt immer einen Tick zu naiv, ihre Freundin Holly dagegen total überdreht – vielleicht so sehr, weil sie sich freut, ihre Rolle spielen zu dürfen. Auch Ehemann Viktor macht oft nur eine gute Miene zum bösen Spiel seines Vaters. Alles ohne ernstzunehmende Emotionen.

Die Dialoge sind dünn und wir fragen uns immer wieder, wann es endlich losgeht. Am Ende bleiben Punkte wie “Warum hat der Vater doch einen Krankenwagen gerufen?” und “Was passiert, wenn das erste Kind stirbt?” einfach unbeantwortet. So will es “Home Sweet Home” einfach nicht gelingen, das Unheimliche auf die Leinwand und in die Köpfe zu projizieren.

Die Versionen

“Home Sweet Home” lieft Ende Januar in ausgewählten Kinos. Der Mystery-Thriller ist ab 16 Jahren freigeben, was aufgrund der überwiegenden gewaltfreien Handlung etwas hochgesteckt ist.

Das Urteil von Horrormagazin.de

Im Gruselmärchen sucht man das “Böse” vergeblich – das Wort taucht eigentlich nur im Untertitel auf. Auch sonst ergibt sich eine unspektakuläre Vorstellung. Das One-Shot-Argument kann das nicht ausgleichen.f698c73bbf0e45299a51e0a52920b6ce

Bewertung: 2/5 Sterne

Der offizielle Trailer zum Film "Home Sweet Home – Wo das Böse wohnt"

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Über Ash Williams

Vor Jahren hat er sich noch vor Horrorfilmen gegruselt. Naja, vielleicht so ein bisschen. Jetzt schaut er sie jedenfalls mit ganz anderen Augen. Je länger er sich mit diesen Filmen auseinander setzte, desto mehr faszinierten sie ihn.
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