Matomo

06.06.2024

So war die HorrorCon 2024 in Freiburg (Bericht 1)

So war die HorrorCon 2024 in Freiburg (Bericht 1)

Vom 3. bis zum 5. Mai hat das stattgefunden, worauf sich viele Horror-Fans seit der Ankündigung 2023 gefreut haben: Die Messe Freiburg öffnete die Türen für die erste HorrorCon Germany. Auf 8.000 Quadratmetern haben sich Freaks, Normalos und grausige Clowns zwischen Merchandise, Panels und Autogrammstunden getroffen – der Traum eines jeden Horrorfans. Hier gibt es den ersten Bericht über die HorrorCon 2024, die erste ihrer Art.

Die richtige Richtung

Dass das Horrorgenre an sich an mehr Wertschätzung innerhalb der ganzen medialen Welt verdient hätte, darüber sind sich Liebhaber:innen dessen einig. Aber auch spezifisch in Deutschland ist das Angebot bzw. die Repräsentation von Horror immer noch auf einem bescheidenen Level. Aus diesem Grund war die Initiative der Convention ein Schritt in die richtige Richtung und verdient eine Menge Lob. Jedoch – und das werde ich weiter unter noch genauer erläutern – kam die Convention auch des Öfteren ins Straucheln.

… die Begeisterung aller, die dort waren, war konstant spürbar.

 

Drei Bereiche

horrorcon freiburg 2024 foto 1 6Aber lasst uns doch erst auf die positiven Aspekte blicken, bevor wir uns den kleinen Kritikpünktchen widmen. Wie bereits erwähnt, ist das Stattfinden der HorrorCon an sich schon mal eine runde Sache. Die Messe in Freiburg war gut gewählt, weil man dort (sofern man es ins schöne Freiburg erst mal geschafft hat) sehr einfach hingefunden hat.

Die Veranstaltung war räumlich aufgeteilt in drei Bereiche: Zum einen gab es die Bühne, wo die Panels stattgefunden haben, einen Ess- und Trinkbereich mit Ständen und Sitzgelegenheiten in der Mitte und dann auf der gegenüberliegenden Seite noch die Halle mit Ausstellenden und Bild- und Autogrammmöglichkeiten.

Letzterer Bereich war an sich sehr cool, es gab viele interessante Menschen, die ihre gruselige Kunst in Form von Klamotten, Postern, Büchern, Masken und etlichen weiteren dargestellt haben. An dieser Stelle einen riesigen Respekt an all die Creator und Merchandise-Händler:innen: Eure Kunst ist schlichtweg unglaublich und man merkte bei jedem bzw. jeder einzelnen, wie viel euch das Genre bedeutet! Dort fand man nicht nur unabhängige Künstler:innen mit ihren (Neu-)Interpretationen von blutigen Gestalten, sondern auch große Partner:innen der HorrorCon wie Traumatica.

Teil dieser Kooperationen zwischen dem Event und den Partner:innen waren Gewinnspiele und tolle Sofort-Geschenke (hab natürlich nichts gewonnen, so wie ich mein Gewinnspiel-Glück auch kenne). Außerdem gab es einige Foto-Backgrounds (wie einen Käfig mit Zombies oder freistehende Horrorskulpturen à la Vogelscheuche) und engagierte Live-Cosplayer wie jemanden, der Art den Clown von „Terrifier 1+2“ erschreckend realistisch dargestellt hat. Zusätzlich fanden hier auch die Autogramm- und Fotomöglichkeiten mit den Stars statt.

Stars und Sternchen der Horror-Szene

Der Panel-Bereich bestand aus einem großen Saal inklusive einer Bühne, mehreren aufgestellten Stuhlreihen und einem Technikbereich. Das Line-up für die Panels war vorab bekannt und für die erste HorrorCon, konnte es sich wirklich sehen lassen: Alyssa Sutherland („Evil Dead Rise“), Naomi Grossman („AHS“), Laurence R. Harvey („The Human Centipede“), Scott Chambers („Winnie Pooh 2: Blood & Honey“), Lewis Santer („Winnie Pooh 2: Blood & Honey“), Carlotta Pahl (spricht Millie Bobby Brown in „Stranger Things“) und Magdalena Montasser (spricht Jenna Ortega u. a. in „Scream“).

Diese Stars haben über Samstag und Sonntag verteilt Interviews gegeben und diese haben meiner Meinung nach das Highlight der Convention dargestellt. Es war einfach toll Stars aus der Szene, unabhängig davon wie kurz oder lang sie schon darin sind, über das Genre und ihre Erfahrungen sprechen zu hören.

Vor allem Laurence R. Harvey, der in vielen nischigen Horrorfilmen zu sehen war, konnte tolle Einblicke in das Leben eines Horrorschauspielers geben und Behind-The-Scenes-Geschichten teilen. Naomi Grossmann war ebenfalls ein absoluter Traum im Interview und teilte ihre Dankbarkeit durch das Genre und „AHS“ ihre Karriere erweitern zu können.

Interviews und tolle Momente

Einziger Anmerkungspunkt bei den Interviews: Teilweise hatte man das Gefühl, dass die liebenswürdige Interviewerin ihre Fragen abfeuert, ohne wirklich auf die Antworten der Stars einzugehen oder sich im Genre genug auszukennen. Sie hat ihre Sache so oder so super gemacht und es braucht viel Mut, diese Interviews durchzuführen. In diesem Saal fanden auch ein Special-Effects-Panel und der groß erwartete Cosplay-Contest statt. Von Leatherface über Pyramidhead waren großartige Cosplayer vor Ort und die Veranstaltung war für viele zweifelsohne ein weiteres Highlight.

Alles in allem hatte die HorrorCon Germany 2024 viele tolle Momente (und das nur von einer Ein-Tages-Perspektive!). Doch hier kommt das große Problem der Messe: Es war LEER. Am Anfang des Berichts habe ich gesagt, dass Horrorfans auf eine Möglichkeit wie diese quasi gewartet haben und daran halte ich fest, aber so toll wie der Veranstaltungsplatz auch war, es war zu viel Platz. Vielleicht war am Samstag mehr los, aber es entstanden am Sonntag unangenehme Leerräume, die sich darin äußerten, dass die Stars an ihren Autogrammständen vergeblich auf Fans gewartet haben und Händler:innen keine Kundschaft hatten.

Die erste Veranstaltung hat’s nicht immer leicht

Meiner Meinung nach gibt es zwei Lösungen hierfür, und zwar muss man entweder die Werbetrommel intensiver schwingen (ich persönlich habe kaum Werbung für die HorrorCon mitbekommen) oder man wähl einen kleineren Ort für das erste Mal, um die Illusion zu schaffen, dass die Anfrage höher ist. Außerdem würde man in Zukunft davon profitieren, weitere kleine Programmpunkte wie Lesungen, Gewinnspiele oder Kurzfilmvorstellungen parallel ablaufen zu lassen. Wie es jetzt war, war viel zielloses Wandern zwischen den Hallen mit inbegriffen, nachdem man alle Stände und Attraktionen gesehen und auf das nächste Panel gewartet hat.

Aber diese kleinen Ablauf- bzw. Organisationsschwierigkeiten sind natürlich voll normal – es war ja auch die erste HorrorCon Freiburg. Grenzen und Logistik müssen erstmal ausgetestet werden, um die Veranstaltung in Zukunft noch besser machen zu können. Somit war die HorrorCon Germany 2024 meiner Meinung nach ein Erfolg mit vielen coolen Programmpunkten und einem beeindrucken Line-up an Stars, Händler:innen und Cosplayer:innen.

Horror-Community hautnah

Was mich am meisten überzeugt hat, fand jedoch unabhängig von Veranstalter und Programm statt, denn es war mir eine absolute Freude, die Horrorgemeinschaft im richtigen Leben zu erfahren. Das Erleben von audiovisuellen Medien ist nicht zwingend eine individuelle Geschichte, aber einer Gemeinschaft begegnet man nun auch nicht jeden Tag abseits von den sozialen Medien. Darum war es einfach toll zu wissen, dass alle weiteren Besucher:innen aus dem gleichen Grund wie man selbst dort war: die Liebe zum Horrorgenre. Auch wenn es mehr Besuchende hätte geben sollen, die Begeisterung aller, die dort waren, war konstant spürbar. Die Fans des Horrors begeben sich zwar oft an den fiktiven Rand des Wahnsinns, sind im realen Leben aber liebherzige, offene und gutgelaunte Menschen, die die Gemeinschaft zu schätzen wissen.

Die HorrorCon ist demnach perfekt, um Brücken für Austausch und Wertschätzung zu bauen – sowohl gegenüber der Kunst als auch zwischen den Menschen. Die HorrorCon 2025 wurde zum Glück schon bekannt gegeben und man kann nur gespannt sein, wie sich die Veranstaltung noch mehr verbessern und für noch mehr Begeisterung bei Fans sorgen wird.

Foto-Impressionen von R.J. MacReady

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Das Horrormagazin-Team war auf der HorrorCon zweimal vertreten. Lest auch den Betrag von unserem Redakteur Angus Sc.So war die HorrorCon 2024 in Freiburg (Bericht 2)“.

Über den Autor R.J. MacReady

“We're not gettin' outta here alive. But neither is that Thing.” Dieses Zitat stammt vom coolesten Helikopterpiloten der Arktis – und Pseudonyminspiration für Alicia Mönnig. Ihre Liebe zum Kino und zu audiovisuellen Medien hat früh begonnen; die Familie veranstaltete regelmäßig Filmabende und was sie nachhaltig besonders beeindruckt hat, sind Horrorfilme.
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