Matomo

Bewertung: 2/5 Sterne

Filmkritik Sharkansas Women’s Prison Massacre

Haie schwimmen jetzt auch in fester Materie

Wo sollen wir bei einem Film mit diesem Titel bloß anfangen? Der geneigte Fan weiß wohl ungefähr, worauf er sich einlässt. Und er liegt damit richtig. Leider.

Die Geschichte

Sehen vielversprechend aus, lassen aber Talent vermissen: Die weiblichen Gefangenen (Foto: Tiberius Film)

Sehen vielversprechend aus, lassen aber Talent vermissen: Die weiblichen Gefangenen (Foto: Tiberius Film)

Zwei männliche Aufseher fahren eine Gruppe aus vier weiblichen Gefangenen in die Wälder von Arkansas. Sie sollen dort im Kreis stehend Matsch hin und her schippen. Warum auch nicht?!? Dann taucht Baby (Dominique Swain) auf, um eine der Gefangenen zu befreien und nimmt alle anderen als Geiseln.

Durch eine Sprengung zu Fracking-Zwecken in der Nähe werden unterirdisch lebende, prähistorische Haie freigesetzt. Die schwimmen nicht nur in Wasser, sondern auch in Erde. Nun ist die Gruppe auf der Flucht vor Gesetzeshütern (Traci Lords und Corey Landis) und vor uralten und extrem tödlichen Wasser-Land-Haien.

Das titelgebende Gefängnis kommt im Film leider nicht vor.

Filmkritik „Sharkansas Women’s Prison Massacre“

Züchtig, aber lustig: Ex-Pornostar Traci Lords als Polizistin (Foto: Tiberius Film)

Züchtig, aber lustig: Ex-Pornostar Traci Lords als Polizistin (Foto: Tiberius Film)

Die Intention von „Sharkansas“ ist klar: Der Film soll auf der Erfolgswelle von „Sharknado“ und Kollegen mitschwimmen. Wie das „große“ Vorbild wurde auch „Sharkansas“ fürs Fernsehen produziert. Und das sieht man dem Film an, er sieht einfach billig aus. Auch beim Effektbudget war erwartungsgemäß Schmalhans Küchenmeister. Dennoch sehen die Haie, vor allem wenn sie sich in festem Untergrund bewegen, teils gar nicht schlecht aus. Zu den Highlights zählen aber eindeutig die offensichtlichen Plastik-Maschinengewehre. Solche Nummern hätten wir uns öfter gewünscht.

Das größte Problem des Films ist dagegen der fehlende Humor. Die Situation ist an sich schon absurd genug, aber Regisseur Jim Wynorski – ein ausgewiesener Trash-Experte, oftmals unter Pseudonym – und die Drehbuchautoren handeln sie viel zu ernst ab. Ein paar der wenigen komödiantischen Momente des kruden Treibens liefert Ex-Pornosternchen Traci Lords als Polizistin, die sich mit ihrem Partner einige muntere Schlagabtausche liefert – zumindest im englischen Original.

Auch eine Lolita wird mal älter: Dominique Swain hat schon bessere Tage und Rollen gesehen (Foto: Tiberius Film)

Auch eine Lolita wird mal älter: Dominique Swain hat schon bessere Tage und Rollen gesehen (Foto: Tiberius Film)

Der Film fährt in jeder Hinsicht mit angezogener Handbremse. Für obendrein unfreiwillige Lacher sorgen die schauspielerischen Leistungen der weiblichen Protagonisten. Allen voran Dominique Swain, die Ende der 90er nach einem Auftritt in John Woos „Face/Off“ und ihrer Titelrolle in Adrian Lynes „Lolita“-Neuverfilmung eine Karriere zumindest in Aussicht hatte. Was da wohl schiefgelaufen ist?

Immerhin gibt es durch das Fracking als Auslöser des Übels eine kleine Öko-Botschaft. In den 70ern und 80ern war das bei vielen Tierhorrorfilmen ja Usus.

Als Cutter des Films zeichnet übrigens niemand geringerer verantwortlich als Tony Randel, der beim Genre-Klassiker „Hellraiser 2“ Regie führte – da ging es die Karriereleiter anscheinend auch bergab.

Die Versionen

Der Film ist ungeschnitten ab 16 Jahren freigegeben. Blutig ist er nicht und viele Kills passieren abseits der Kamera, wohl auch aus Kostengründen.

Das Urteil von Horrormagazin.de

Erwartungsgemäß billiger Klopper, der das Potenzial seiner absurden Ausgangslage verschenkt.

Bewertung: 2/5 Sterne

Der offizielle Trailer zum Film "Sharkansas Women’s Prison Massacre"

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Über Rick Deckard

Sein Pseudonym kommt aus seinem Lieblingsfilm „Blade Runner“ von Ridley Scott. Der ist auch schon seit seiner Jugendzeit sein unangefochtener Lieblingsregisseur, gefolgt von Namen wie David Lynch, Terry Gilliam oder den Coen-Brüdern.
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