Matomo

Bewertung: 3/5 Sterne

Filmkritik Rings

Der Knatsch um ein todbringendes Video geht in die dritte Runde.

Die Digitalisierung macht auch vor Horrorikonen nicht halt. Die immer wieder nass aus dem Fernseher krabbelnde „Ring“-Bösewichtin Samara verlässt ihre alte Videokassette und geht im dritten Teil als Datei umher. Nötig war das nicht unbedingt, aber immerhin muss jetzt niemand mehr das Band zurückspulen.

Die Geschichte

Sie ist wieder da: Samara entsteigt dem altbekannten Brunnen (Foto: Paramount/Universal Pictures)

Sie ist wieder da: Samara entsteigt dem altbekannten Brunnen (Foto: Paramount/Universal Pictures)

Der Biologieprofessor Gabriel Brown (Johnny Galecki) findet auf dem Flohmarkt einen alten Videorekorder. Darin befindet sich ein todbringenden Videoband. Wer es anschaut, wird sieben Tage später vom verfluchten Mädchen Samara heimgesucht und stirbt.

Holt (Alex Roe) ist ein Student Browns. Er hat was mit Julia (Matilda Lutz) am Laufen, die noch in seinem ehemaligen Heimatort wohnt. Julia kann Holt einige Tage nicht erreichen und sucht an seiner Universität nach ihm. Dabei entdeckt sie, dass Brown ein geheimnisvolles Projekt durchführt, das sich mit der Videokassette befasst. Und Julia findet heraus, dass sie eine Verbindung zu Samara hat.

Filmkritik „Rings“

Schwer zu durchschauen: Was weiß der blinde Burke? (Foto: Paramount/Universal Pictures)

Schwer zu durchschauen: Was weiß der blinde Burke? (Foto: Paramount/Universal Pictures)

Ähnlich wie schon bei „Blair Witch“ stellen wir uns bei „Rings“ die Frage, warum es nach jahrelanger Pause einer weiteren Fortsetzung eines modernen Klassikers bedarf. Obwohl die ersten „Ring“-Filme mit Naomi Watts schon 12 und 14 Jahre alt sind, scheint das Studio noch genug Vertrauen in das Franchise um das nasse Gruselmädchen Samara zu haben.

Stilistisch fügt sich der neue Film nahtlos in die Reihe ein, alles wirkt wie aus einem Guss. Wir haben uns ziemlich schnell wieder heimisch gefühlt im „Ring“-Universum. Das liegt auch daran, dass Komponist Matthew Margeson die musikalischen Themen von Hans Zimmer aus den Vorgängerfilmen wiederverwendet. Auch die Spielregeln sind die gleichen geblieben: Wer das Video schaut, stirbt sieben Tage später. Es sei denn, die Person fertigt eine Kopie des Films an. In „Rings“ geht das natürlich ganz zeitgemäß digital. Mit Videokassetten muss hier niemand mehr hantieren. Spannend ist das auch irgendwie, Regisseur F. Javier Gutiérrez setzt aber zu stark auf vorhersehbare Schockmomente. Teil eins war atmosphärisch deutlich dichter und nicht so plakativ.

Big Bang Theory war gestern: Johnny Galecki als Professor Brown (Foto: Paramount/Universal Pictures)

Big Bang Theory war gestern: Johnny Galecki als Professor Brown (Foto: Paramount/Universal Pictures)

Die Filmemacher haben sich dazu entschieden, Samaras Hintergrundgeschichte näher zu beleuchten. Dafür tauchen auch alte Familienmitglieder auf und Schauspieler Vincent D’Onofrio kann als mysteriöser Blinder glänzen. Die Idee um Samaras Vergangenheit ist nett, wirklich wissen mussten wir das jetzt aber nicht. Und damit ist auch das Dilemma des Films gut beschrieben: Er ist ganz okay und langweilt nicht. Aber er ist leider auch ziemlich belanglos und schnell wieder vergessen. Eine Horrorikone vom Status eines Jason, Freddy oder Michael Myers wird Samara trotz aller Bemühungen des Studios wohl nicht werden.

Die Versionen

Der Film ist wie seine Vorgänger ab 16 Jahren freigegeben. Gepunktet wird hier mit atmosphärischem Grusel und nicht mit Blut.

Das Urteil von Horrormagazin.de

Solider Grusler, der nach sieben Tagen wieder vergessen ist.

Bewertung: 3/5 Sterne

Der offizielle Trailer zum Film "Rings"

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Über Rick Deckard

Sein Pseudonym kommt aus seinem Lieblingsfilm „Blade Runner“ von Ridley Scott. Der ist auch schon seit seiner Jugendzeit sein unangefochtener Lieblingsregisseur, gefolgt von Namen wie David Lynch, Terry Gilliam oder den Coen-Brüdern.
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