Matomo

Bewertung: 2/5 Sterne

Filmkritik Quiet Comes The Dawn

Eine holprige Reise ins Land der (Alp-)Träume.

Der Tod kommt im Schlaf: Probanden lassen sich auf ein Schlafexperiment ein, aus dem es kein Erwachen gibt. Gefangen in einer Parallelwelt, müssen sich die Traumwandler einem blutigen Überlebenskampf stellen. Doch das hindert uns nicht daran, friedlich einzuschlafen.

Die Handlung

Wo bitte geht’s ins Bett? (Foto: EuroVideo Medien)

Wo bitte geht’s ins Bett? (Foto: EuroVideo Medien)

Der plötzliche Selbstmord ihres Bruders wirft Sveta (Alexandra Drozdova) in ein tiefes Tal der Trauer. Nur schwer kann sie ihrem geregelten Alltag nachgehen, sie findet nicht in den Schlaf und hat verstörende Visionen. Als sich Sveta dem Nachlass ihres Bruders widmen soll, beginnt der Alptraum erst richtig. Die Hinweise verdichten sich, dass das verstorbene Familienmitglied an fragwürdigen Schlafexperimenten teilnahm. Es wollte herausfinden, warum seine Mutter starb. Sveta will sich der Gruppe anschließen und das düstere Geheimnis ans Tageslicht zerren.

Zusammen mit drei weiteren Teilnehmern beginnt die Reise ins Traumland. Der bewusste Schlafzustand soll es der Gruppe ermöglichen, sich ihren Ängsten auf reale Weise zu stellen und sie vielleicht in den Griff zu bekommen. Doch je länger sich die Probanden in Trance befinden, umso mehr Fragen tauchen auf. Statt Antworten zu finden, entwickelt sich der Test zu einem ausgewachsenen Horrortrip. Erste Opfer sind zu beklagen, Köpfe in Snackmaschinen tauchen auf und ein brennendes Monster macht Jagd auf Sveta, die nur einen Ausweg sieht: Aufwachen. Aber was ist, wenn sie sich schon lange nicht mehr in den Grenzen des Experiments bewegt?

Filmkritik „Quiet Comes The Dawn“

Wer schnarcht, fliegt aus dem Experiment. (Foto: EuroVideo Medien)

Wer schnarcht, fliegt aus dem Experiment. (Foto: EuroVideo Medien)

In Deutschland hat der russische Film in den vergangenen Jahren seine Nische gefunden. Während die filmischen Werke in ihrem Heimatland im Kino für kräftige Besucherströme sorgen, landen die Genre-Filme bei uns eher auf dem Heimkinomarkt oder als Event-Vorstellung in den Kinos. An Budget mangelt es den aufwendig produzierten Streifen nicht, die sich in auffällig hoher Zahl im Horror- und Sci-Fi-Genre tummeln. Ein Garant für gute Unterhaltung ist das aber noch lange nicht, wie das hier vorliegende Debüt von Regisseur Pavel Sidorov beweist.

Mit viel Ausdauer und tragender Gemächlichkeit beginnt die Reise in die russische Traumfabrik. Der Einstieg scheint eine nie enden wollende Einleitung zu sein, in der die Parameter für den Film gesetzt werden sollen. Allerdings gehen die relevanten Infos irgendwo im großen Vakuum verloren. Statt einer klaren Geschichte überfordert das Drehbuch von Evgeny Kolyadintsev mit kuriosen Zeitsprüngen, unerklärlichen Zwischenschnitten und irgendwohin gepflanzten Erzählsträngen, die im weiteren Filmverlauf verkümmern.

Brennt da gerade etwas an? (Foto: EuroVideo Medien)

Brennt da gerade etwas an? (Foto: EuroVideo Medien)

Wenn Sveta und ihre Traumbegleiter endlich das Experiment starten, sind wir schon lange in unserem eigenen Schlummerland angekommen. Mit einem halben Auge erkennen wir noch die durch „Silent Hill“ inspirierten Landschaften und Dämonen, die stellvertretend für sämtliche Ängste mit der Konfrontationstherapie beginnen. Vor welchen Abgründen eigentlich genau geflohen wird, bleibt in den Gängen des Instituts verborgen. Viel eher rückt ein gesichtsloser Dämon ins Zentrum, der bereits Svetas Mutter auf dem Gewissen hatte, und den nun eine Sekte in die reale Welt holen will.

An diesem Punkt bahnt sich der einzige Twist im Film mit wahnsinniger Verspätung an. Der Überraschungseffekt ist zwar nicht zwangsläufig vorhersehbar, aber einen wirklichen Mehrwert liefert er dem Film auch nicht. Bleibt zu hoffen, dass die kreativen Verantwortlichen des Films den Gedanken an eine Fortsetzung noch einmal überschlafen.

Die Versionen

Der Film kommt in ungekürzter Version auf den Markt und ist mit einer FSK-Freigabe ab 16 Jahren versehen. Die verstörenden Bilder, das surreale Design und das blutverschmierte Finale lassen das als durchaus gerechtfertigt erscheinen.

Das Urteil von Horrormagazin.de

Ein gesunder Schlaf rettet Leben: Unausgegorener Ausflug in unwirkliche Welten, der den Schlaf nicht nachhaltig stört.
235e8e144c5945cfbe193c9ccdd8261f

Bewertung: 2/5 Sterne

Der offizielle Trailer zum Film "Quiet Comes The Dawn"

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen
Über Cotton Weary

Als Kind der 90er Jahre wuchs Cotton Weary mit der gerade startenden Teenie-Horrorwelle auf. „Scream“ legte nicht nur den Grundstein für die Freude an Horrorfilmen, sondern war auch der Stein des Anstoßes, um Kino lieben zu lernen.
Mehr von Cotton Weary  

Abonniere unseren Newsletter!
Bei jeder Veröffentlichung einer Filmkritik erhältst du eine E-Mail - ganz einfach in deinen Posteingang. Natürlich kostenlos!

Aktuelle Filmkritiken auf Horrormagazin.de

Mehr zeigen