Im Horrorstreifen „Cuckoo“ zieht die 17-jährige Gretchen mit ihrer Familie in ein abgelegenes Resort in den Alpen. Dort häufen sich merkwürdige Ereignisse und verstörende Begegnungen, die ihre Realität zunehmend infrage stellen. Schon bald gerät sie in einen Strudel aus Geheimnissen, Angst und Gefahr.
Inhaltsverzeichnis
Die Handlung

Die neuen Kopfhörer stehen mir, oder? (Foto: Felix Dickinson (Courtesy of NEON), Weltkino)
Nach dem Tod ihrer Mutter muss die 17-jährige Gretchen (Hunter Schafer) widerwillig mit ihrem Vater, ihrer Stiefmutter und ihrer stummen Halbschwester Alma in ein abgelegenes Resort in den bayerischen Alpen ziehen.
Gezwungen zum Neuanfang versucht Gretchen sich an die Umgebung zu gewöhnen und sich u. a. mit der Hilfe eines lokalen Nebenjobs zu integrieren. Doch nach und nach beginnt die idyllische Fassade zu bröckeln. Je länger Gretchen in dem Resort bleibt, desto stärker fühlt sie sich von seltsamen Geräuschen, unheimlichen Begegnungen und einer ungreifbaren Bedrohung umgeben.
Eine Atmosphäre aus Geheimnissen, Misstrauen und unterschwelliger Gefahr zieht sie immer tiefer in eine verstörende Realität, in der sie bald nicht mehr sicher ist, wem oder was sie noch trauen kann.
Filmkritik “Cuckoo”

Neulich im Schlaflabor… (Foto: Felix Dickinson (Courtesy of NEON), Weltkino)
Eine kleine Warnung vorab: Diese Kritik wandelt auf schmalem Grad, den Film loben zu wollen, ohne zu viel von der Handlung und des Twists zu verraten. Allgemein können sich die deutschen Horrorfans aber freuen: Der in den deutschen Alpen spielende Fiebertraum macht wahnsinnig Spaß, hurra! Der in Leipzig geborene Regisseur Tilman Singer hat wahrlich einen einzigartigen Film geschaffen, der vor allem durch das gespenstige Set mit Nebelschwaden und Hauptdarstellerin Hunter Schafer überzeugt.
Schafer, die den meisten eher als Jules aus der Hitserie “Euphoria” bekannt sein dürfte, schafft es den Fokus des Zuschauers die ganze Zeit bei sich zu behalten. Man nimmt ihr sowohl die fast überwältigenden Gefühle von Verlust, Frustration und Unzugehörigkeit genauso ab wie ihre wachsende Paranoia und Angst. Je länger der Film geht, desto mehr dreht Schafer auf, ebenso wie ihr Pendant Herr König, gespielt von Dan Stevens. Stevens, den ich schon im Überraschungshorrorfilm “Abigail” (2024) gefeiert habe, beweist hier erneut, dass er sich in der Rolle des Bösewichts sehr wohl zu fühlen scheint. Diesen herausragenden Darstellern bei ihren Interaktionen zuschauen zu dürfen, war eines der weiteren Highlights des Films.

Manchmal geht es drüber und drunter! (Foto: Felix Dickinson (Courtesy of NEON), Weltkino)
Auch der Horror kann sich sehen lassen: Lange habe ich keine Verfolgungsjagd so sehr genossen wie hier und händeringend darauf gehofft, dass „sie es doch bitte endlich zum Kuckuck nochmal ins Haus schaffen möge!!!“. Das menschenähnliche Wesen, das Gretchen angreift und verfolgt, ist nämlich nichts für schwache Nerven. Insgesamt lässt sich der Horror weniger auf Blut und Splatter zurückführen als auf eine Starke Ausprägung von Atmosphäre und psychischem Druck. Der Film arbeitet mit verstörenden Geräuschen, Visionen und einer permanent unheimlichen Stimmung, die langsam unter die Haut geht. Zwar gibt es einige blutige Momente, doch im Kern setzt der Film mehr auf Paranoia, Verunsicherung und Psychoterror als auf brutale Gewalt.
Einziges Manko des Films, ist die Verwirrung, die man im zweiten Drittel spüren kann. Die Erklärung der seltsamen Geschehnisse lässt lange auf sich warten und selbst nach der Auflösung brauchte ich Zeit, um die Hintergründe wirklich zu begreifen.

K(l)eine Pause (Foto: Felix Dickinson (Courtesy of NEON), Weltkino)
So viel sei aber noch verraten: Die Metapher, die auf Kontrolle, Manipulation und dem Eindringen von Fremdem beruht, hat Regisseur Schafer über einige verwirrende Ecken letztendlich sehr gut rübergebracht. Bei dem in sich schlüssigen, wenn auch etwas vertrackten Film, lohnt sich also ein „Re-Watch“ allemal. Und das nicht nur, um alle Zusammenhänge zu verstehen, sondern auch um eine neue Facette in Schafers Darstellung entdecken zu können.
Die Versionen
Hauptdarstellerin Hunter Schafer wird in diesem Film schon ordentlich durch die Mangel gezogen, weshalb die FSK-Freigabe von 16 Jahren durchaus angemessen ist. Blu-ray und DVD sind mit 102 bzw. 103 Minuten Laufzeit bereits fürs Heimkino erschienen. Die Filmgeschehnisse sind hierbei identisch – der Unterschied entsteht durch Abspielgeschwindigkeiten der Formate.
Das Urteil von Horrormagazin.de
Mit „Cuckoo“ hat Singer einen Horrorfilm geschaffen, der trotz einiger Verwirrungen viel Spaß macht. Darüber hinaus hat er uns Hunter Schafer als neue Horror-Darstellerin geschenkt. Wir wollen dir also echt kein Kuckucksei legen, wenn wir sagen: Danke dafür!

Der offizielle Trailer zum Film "Cuckoo"
