Matomo

Bewertung: 4/5 Sterne

Filmkritik The Nun 2

Unsere Gebete wurden erhört, und wir wurden nicht enttäuscht.

In „The Nun 2” heißt es wieder Nonne gegen Nonne. Es ist eine Fortsetzung eines atmosphärischen Kampfes gegen das unbeschreiblich Böse. Eine Frage bleibt: „Wie wird es dieses Mal enden?“. Unsere Filmbesprechung gibt Antworten.

Die Handlung

Seht her, ich hab's gefunden (Foto: Warner Bros)

Seht her, ich hab’s gefunden (Foto: Warner Bros)

Italien 1956 – eine grausame Mordserie zieht sich durch die Kirchen Europas. Dahinter steckt die dämonische Nonne Valak (Bonnie Aarons). Der Vatikan wendet sich an eine Frau, die dem Bösen schon einmal die Stirn geboten hat – Schwester Irene (Taissa Farmiga), die sich vier Jahre nach den Ereignissen in Rumänien in ein italienisches Kloster zurückgezogen hat.

Ihre düsteren Visionen überzeugen sie, den Kampf gegen den Dämon erneut aufzunehmen. Diese zeigen einen alten Freund, der das Zeichen des Bösen trägt …

Gemeinsam mit der jungen Nonne Debra (Storm Reid) macht sich Schwester Irene auf den Weg zu einem Mädcheninternat, in dem Maurice (Jonas Bloquet) inzwischen als Hausmeister arbeitet. Auch er hat bereits unheimliche Phänomene im Internat bemerkt, die immer bedrohlicher werden und auch vor den jungen Schülerinnen nicht Halt machen.

Das Trio muss ein uraltes Relikt finden, das als einziges Mittel gegen die Dämonen-Nonne helfen kann.

Filmkritik „The Nun 2“

Neulich in der Bibliothek (Foto: Warner Bros)

Neulich in der Bibliothek (Foto: Warner Bros)

„The Nun 2“ verspricht klassische Horrorfilmelemente mit einer starken visuellen Atmosphäre. Dabei setzt „The Nun 2“ auf düstere Kulissen, eine starke Besetzung und mehr Action und übertrifft damit den ersten Teil der dämonischen Nonnensaga.

Der Film fügt sich perfekt in das Conjuring-Universum ein: Die Handlung ist gespickt mit Details und Anspielungen auf die anderen Filme. Das Wiedersehen mit bekannten Gesichtern macht Spaß und rundet das Drehbuch ab.

Mehr Charaktere sollen den Schauplatz und die ungewöhnliche Spieldauer von 110 Minuten füllen. Schwester Irene und den tollpatschigen Frauenhelden Maurice kennen wir bereits, der Exorzist Pater Burke aus dem ersten Teil wurde in einem Nebensatz von der Cholera dahingerafft und durch Schwester Debra ersetzt. Ein bisschen Liebesgeschichte und eine Portion Humor sollen die Klischees der anderen Charaktere ausgleichen – so der Plan. Leider fehlt es etwas an Tiefe. Immerhin reicht es, die dämonische Nonne Valak mit einem Stockschlag auf den Kopf außer Gefecht zu setzen. Das schafft Schwester Debra nämlich ganz allein.

Lasst uns den Tanz beginnen (Foto: Warner Bros)

Lasst uns den Tanz beginnen (Foto: Warner Bros)

Aber auch Komparsen brauchen Arbeit. Und so geben die Figuren dem Film mehr Dimension und Abwechslung. Vor allem, wenn es darum geht, gegen den Teufel anzutreten und die gegen Valak ausgedünnte Story mit Leben zu füllen.

Die Produzenten Peter Safran und James Wan laufen allerdings Gefahr, Fans von 80-Minuten-Schockern zu langweilen. Knackende Knochen, dunkle Ecken, aus denen Bälle wie von Geisterhand getreten werden, lange Korridore mit Gestalten, die einen anstarren oder auf einen zustürmen – alles schon gesehen und gehört.

Warum funktioniert „The Nun 2“ trotzdem? Es ist nicht nur die Besetzung, die überzeugt – der Film überrascht, indem er nicht dort auf Schocker setzt, wo man sie erwarten würde. So bleibt eine dunkle Ecke einfach eine dunkle Ecke und lässt den Zuschauer in seiner Erwartungshaltung schmoren. Die düstere Atmosphäre der atemberaubenden Gebäude und die symmetrischen Kameraperspektiven, die der Dramaturgie der dunklen Nonne eine Bühne bieten, überzeugen einfach. Das entschuldigt sogar die etwas altmodische Animation ihres Gesichts.

Auf keinen Fall umdrehen (Foto: Warner Bros)

Auf keinen Fall umdrehen (Foto: Warner Bros)

Etwas Old School ist auch der Abspann: Mit unheimlichen Geräuschen und Vintage-Fotos verabschiedet sich „The Nun 2“ in ein Happy End. Von wegen, wie wir wissen …

Die Versionen

„The Nun 2” ist ab 16 Jahren freigegeben und hat eine Laufzeit von 110 Minuten. Er kann bei verschiedenen Online-Streaming-Diensten wie Prime Video, Google Play, Sky, Apple TV und Magenta TV gekauft werden. Seit Dezember letzten Jahres ist der Film auch auf Blu-ray und DVD erhältlich.

Das Urteil von Horrormagazin.de

Ein Film für alle Horrorfans, die nicht überrascht, sondern mit der Decke über dem Kopf unterhalten werden wollen. Liebhaber von klassischen 80-minütigen Schockern werden sich vielleicht langweilen. Wer aber ein wenig Ausdauer mitbringt und die Details des Conjuring-Universums besser verstehen will, ist hier goldrichtig.

Bewertung: 4/5 Sterne

Der offizielle Trailer zum Film "The Nun 2"

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Youtube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen
Über Lil Nightmares

Sie liebt subtilen Independent Horror - ein psychisches Labyrinth, knarzende Türen und verzerrte Gesichter. Immernoch hält sie sich mit einer Hand die Augen zu, mit der anderen Nachos bereit. Ihr erstes Gruselbuch mit 13 war Carrie, der erste Gruselschocker Ghostship, der erste Videospieltod durch ein Schattenmonster bei Alan Wake.
Mehr von Lil Nightmares  

Abonniere unseren Newsletter!
Bei jeder Veröffentlichung einer Filmkritik erhältst du eine E-Mail - ganz einfach in deinen Posteingang. Natürlich kostenlos!

Aktuelle Filmkritiken auf Horrormagazin.de

Mehr zeigen