Matomo

Bewertung: 4/5 Sterne

Filmkritik Girl on the Train

Emily Blunt fährt Zug und steckt ihre Nase in fremde Dinge.

Es fährt ein Zug nach nirgendwo, mit mir allein als … okay, okay, das Lied passt hier nicht. Also etwas treffender: Bestsellerverfilmung über Beziehungshorror und verdrängte Erinnerungen in idyllischer Nachbarschaft. Ja, so kann’s was werden.

Die Handlung

Rachel fehlt manchmal der Durchblick (Foto: Constantin Film)

Rachel fehlt manchmal der Durchblick (Foto: Constantin Film)

Rachel pendelt jeden Tag mit dem Zug nach New York zur Arbeit. Dabei hat sie Zeit, die Umgebung zu beobachten – und ihren Scheidungsfrust in Alkohol zu ertränken. Jeden Tag macht der Zug am gleichen Abschnitt halt. Genau vor dem Haus, in dem Rachel mit ihrem Mann gewohnt hat und in dem er jetzt mit seiner neuen Freundin residiert.

Um sich abzulenken, beobachtet sie das Glück eines jungen Paares zwei Häuser weiter. In ihren Tagträumen malt sie sich dessen Leben aus. Eines Tages jedoch beobachtet Rachel dabei etwas Schockierendes und geht der Sache auf den Grund.

Filmkritik „Girl on the Train“

Im Nebel: Rachels Exmann Tom (Foto: Constantin Film)

Im Nebel: Rachels Exmann Tom (Foto: Constantin Film)

„Girl on the Train“ ist grundsolide Hollywood-Thriller-Kost auf hohem technischen Niveau (Achtung: kein Horrorfilm im herkömmlichen Sinne). Damit ist im Prinzip schon alles gesagt. Der Streifen ist handwerklich tadellos und überzeugt mit tristen aber sehr atmosphärischen Bildern. Passend dazu hat Star-Komponist Danny Elfman eine minimalistische Musik geschrieben, die den Film hervorragend unterstützt. Bisweilen erinnert „Girl on the Train“ an David Finchers jüngere Thriller, erreicht aber nicht deren Klasse. Auch Elfman orientiert sich am Sound der Fincher-Komponisten Trent Reznor und Atticus Ross.

Der Film ist im Grunde das Psychogramm einer labilen und alkoholkranken Frau, die sich ihren Dämonen stellt – überzeugend gespielt von Emily Blunt. Als Zuschauer gehen wir mit ihr auf die Reise und entwirren nach und nach ihre bruchstückhaften Erinnerungen. Neben Blunt überzeugt auch der Rest der Starbesetzung.

Trügerische Idylle? Scott und Megan führen anscheinend eine glückliche Beziehung (Foto: Constantin Film)

Trügerische Idylle? Scott und Megan führen anscheinend eine glückliche Beziehung (Foto: Constantin Film)

Die Geschichte des Films ist fesselnd und basiert auf dem gleichnamigen Erfolgsroman von Paula Hawkins. Dabei hätte die Macher aber die Spannungsschraube zum Schluss ruhig noch einmal ordentlich anziehen können. So stagniert sie leider irgendwann. Eine etwas kürzere Laufzeit hätten wir ebenfalls begrüßt. Damit schrammt der Film dann doch ein gutes Stück an der Bestnote vorbei.

Die Versionen

Der Film ist nicht explizit brutal, die gezeigte Gewalt geht aber unter die Haut. Dafür geht die 16er-Freigabe der FSK voll in Ordnung.

Das Urteil von Horrormagazin.de

Solider Hollywood-Thriller der sein Potenzial aber nicht komplett nutzt.

Bewertung: 4/5 Sterne

Der offizielle Trailer zum Film "Girl on the Train"

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Youtube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen
Über Rick Deckard

Sein Pseudonym kommt aus seinem Lieblingsfilm „Blade Runner“ von Ridley Scott. Der ist auch schon seit seiner Jugendzeit sein unangefochtener Lieblingsregisseur, gefolgt von Namen wie David Lynch, Terry Gilliam oder den Coen-Brüdern.
Mehr von Rick Deckard  

Abonniere unseren Newsletter!
Bei jeder Veröffentlichung einer Filmkritik erhältst du eine E-Mail - ganz einfach in deinen Posteingang. Natürlich kostenlos!

Aktuelle Filmkritiken auf Horrormagazin.de

Mehr zeigen