Matomo

Bewertung: 2/5 Sterne

Filmkritik Die Yacht – ein mörderischer Trip

Reiche Freunde auf einer Yacht - das kann doch nicht gut gehen!

Die Reichen sind an allem Schuld – wir wussten es doch alle! In dem Film „Die Yacht – ein mörderischer Trip“ werden wohlhabende Freunde auf einer Yacht gegeneinander ausgespielt und müssen um ihr Leben fürchten.

Die Handlung

Eine Bootsfahrt, die ist lustig. Eine Bootsfahrt, die ist ... (Foto: Atlas Film)

Eine Bootsfahrt, die ist lustig. Eine Bootsfahrt, die ist … (Foto: Atlas Film)

Die drei Freunde Enrico, Fede und Flavio kennen sich bereits seit der Schulzeit. Nachdem sie sich länger nicht gesehen haben, verabreden sie sich zusammen mit ihren Partnerinnen zu einem Urlaub auf Flavios Luxus-Yacht. Während Fede und Flavio mit ihren Frauen in Reichtum leben, befindet sich Enrico in finanziellen Schwierigkeiten.

Die Anfangszeit des Wiedersehens ist vor allem durch Gespräche über die neue Freundin von Enrico bestimmt, doch bald schon wird aus der anscheinenden Idylle ein Albtraum. Nach einer wilden Party auf dem Boot, stellen die Freunde fest, dass ihr Boot sabotiert wurde und sie auf offener See treiben. Ein Unbekannter spielt die Freunde heimlich gegeneinander aus und zwingt sie, ihre dunkelsten Geheimnisse zu offenbaren. Denn sie verbindet eine gemeinsame dunkle Geschichte aus ihrer Jugend.

Filmkritik „Die Yacht“

Alles easy! (Foto: Atlas Film)

Alles easy! (Foto: Atlas Film)

Reiche Menschen, die auf brutale Art und Weise abgeschlachtet werden, da kommt doch sofort Schadenfreude auf. Es ist unbestreitbar, dass sich eine Abneigung auf die reichere Bevölkerung durch die Filmgeschichte zieht. Horrorfilme haben da natürlich besonders schaurige Mittel, um den dekadenten Reichen das Leben zur Hölle zu machen.

Die Abneigung kommt daher, weil die Superreichen in Filmen zumeist als arrogant, unsympathisch und gefühlslos dargestellt werden. Die Figuren des Films „Die Yacht – ein mörderischer Trip“ entsprechen dabei klassischen Klischees. Es gibt Figuren wie die eingebildete Schauspielerin, die ständig auf Instagram unterwegs ist, die zickige Professorin und den Anwalt, der seine Frau betrügt. Dass die Figuren im Laufe des Films nicht über diese Klischees herauswachsen, ist nicht überraschend. Die angeblichen Freunde werden von dem Saboteur immer mehr gegeneinander aufgebracht und zeigen sich von ihren schlimmsten Seiten. Die einzige Person, die im Verlauf des Films an Substanz gewinnt, ist Enrico. Während er zunächst oberflächlich erscheint, entpuppt er sich noch als der sympathischste aller Figuren. Von wirklicher Charaktertiefe lässt sich hier allerdings auch nicht sprechen, das Drehbuch lässt ihn aber zumindest ein paar Zeilen darüber reden, wie schlimm es doch sei, in Armut zu leben.

Was gibt's heute? Fisch! (Foto: Atlas Film)

Was gibt’s heute? Fisch! (Foto: Atlas Film)

Es ist nur wenig befriedigend, dabei zuzusehen, wie „die Reichen“ getötet werden. Dies liegt daran, dass ihre Darstellung blass bleibt und sie nicht unsympathisch genug sind, als dass man ihnen den Tod wünscht. Aufgrund dessen gelingt es dem Film nie, mit seinem Geschehen zu bewegen.

Man sitzt teilnahmslos vor dem Bildschirm, auf dem der Reihe nach einer nach anderem dran glauben muss. Der Film gleicht sich dabei der Oberflächlichkeit der Personen an, die er kritisiert. So ist er durchaus schön anzusehen, besonders die Yachtaufnahmen sind ein Augenschmaus.

Fandst du's auch so gut wie ich? (Foto: Atlas Film)

Fandst du’s auch so gut wie ich? (Foto: Atlas Film)

Die optische Qualität steht allerdings im Kontrast zur inhaltlichen Komponente, die nur sehr einfach gestrickt ist. Einfach muss nichts Schlechtes bedeuten, es hätte sich ebenso ein spannendes Kammerspiel auf der Yacht entwickeln können. Der Film gibt sich zwar auch Mühe, indem er mit ein paar Twist zu überraschen versucht. Diese sind jedoch leider nicht besonders originär und allesamt vorhersehbar.

Auch Horrorfans werden hier nicht auf ihre Kosten kommen. Wirklich gruselig ist der Film nicht, es gibt nur vereinzelt ein paar blutige Szenen. Es handelt sich mehr um einen Psychothriller a la Fitzek.

Die Versionen

Ab dem 27. Oktober 2023 wird „Die Yacht – ein mörderischer Trip“ als Video-on-Demand und ab dem 3. November auf DVD und Blu-ray erhältlich sein. Eingestuft wurde er mit einer FSK-Freigabe von 16 Jahren.

Das Urteil von Horrormagazin.de

Die Yacht ist sicherlich oberflächlich unterhaltsam. Dennoch verbirgt sich hinter der hübschen Fassade nicht viel und der Film erscheint so leer wie die Figuren, die er darstellt.

Bewertung: 2/5 Sterne

Der offizielle Trailer zum Film "Die Yacht – ein mörderischer Trip"

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Über Martin Brody

Als engagierter Film-Fan interessiert er sich vor allem für psychologisch angehauchte Horrorfilme. Doch auch ein heftiger Splatter-Film ist in der Lage ihn zu fesseln. Nachdem er bereits eine Bachelorarbeit über „Les quatre cents coups“ von Truffaut geschrieben hat, verfasst er auch leidenschaftlich gerne Filmkritiken.
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