Matomo

Bewertung: 4/5 Sterne

Filmkritik Der Unsichtbare

Verstecken war gestern, unsichtbar ist heute

Trennungsdrama mal anders. Elisabeth Moss flüchtet vor ihrem Ex. Der ist kontrollsüchtig und gewalttätig – und unsichtbar. Neuauflage des Horror-Klassikers „Der Unsichtbare“ als hochspannendes Katz-und-Maus-Spiel.

Die Handlung

Ist da wer? James sucht den Unsichtbaren. (Foto: Universal)

Ist da wer? James sucht den Unsichtbaren. (Foto: Universal)

Cecilia (Elisabeth Moss) hat die Nase voll. Eines Nachts flüchtet sie mit Hilfe ihrer Schwester heimlich aus der luxuriösen Villa ihres zwar hochintelligenten und ziemlich reichen, aber auch gewalttätigen und kontrollsüchtigen Freunds Adrian (Oliver Jackson-Cohen). Sie findet Unterschlupf bei einem Bekannten und dessen Tochter (Aldis Hodge und Storm Reid). Kurz darauf erhält sie die Nachricht, dass Adrian Selbstmord begangen und ihr einen Teil seines Vermögens vermacht hat. Doch Cecilia traut der Sache nicht. Schon bald häufen sich merkwürdige Ereignisse und Cecilia wird von einem unsichtbaren Widersacher bedroht. Hat Adrian seinen Freitod etwa nur vorgetäuscht?

Filmkritik „Der Unsichtbare“

Da hilt auch kein Beten mehr. (Foto: Universal)

Da hilt auch kein Beten mehr. (Foto: Universal)

Mit Remakes von bekannten Horrorfilmen ist das ja immer so eine Sache. Mal geht es gut, oft eher nicht. Wir erinnern uns an die jüngste Neuauflage der Mumie mit Tom Cruise. Weil die so ziemlich hinter allen Erwartungen zurückblieb, wurde das eigentlich von Universal geplante „Dark Universe“ (angelehnt an Marvels „Cinematic Universe“) mit Verfilmungen rund um die legendären Monster des Studios schnell wieder auf Eis gelegt.

Mit „Der Unsichtbare“ hat Universal nun den erneuten Versuch gewagt, einen der großen Horror-Klassikern des Studios zu modernisieren. Der Stoff hat im Laufe der Jahrzehnte so einige Interpretationen auf der großen Leinwand erfahren. Im Gegensatz zur actiongeladenen Tom-Cruise-Mumie kommt das von Horror-Spezi Jason Blum produzierte Remake des Unsichtbaren allerdings deutlich bodenständiger daher. Und funktioniert dadurch umso besser.

Ist da wer? Cecilia fordert den Unsichtbaren heraus. (Foto: Universal)

Ist da wer? Cecilia fordert den Unsichtbaren heraus. (Foto: Universal)

Dabei erweist sich vor allem die Verpflichtung von Regisseur Leigh Whannell, der auch das Drehbuch geschrieben hat, als Glücksgriff. Der Australier hatte zuletzt mit dem Sci-Fi-Juwel „Upgrade“ gezeigt, was auch mit kleinem Budget alles möglich ist. Als Drehbuchautor (und Schauspieler) ist er Genre-Fans natürlich schon seit „Saw“ oder spätestens „Insidious“ bekannt.

Mit „Der Unsichtbare“ hat er erneut ein echtes Brett hingelegt. Im Grunde handelt es sich zwar eher um einen Thriller als um einen Horrorfilm, aber das macht ja nichts. Der Streifen ist praktisch von Beginn an verdammt spannend und handwerklich auf höchstem Niveau inszeniert. Die Bedrohung durch den Unsichtbaren ist ständig spürbar, was dem Film eine äußerst dichte Atmosphäre verleiht. Dazwischen streut Whannell immer wieder einige schön fiese Überraschungen ein. Für das Unsichtbar-Machen hat er eine elegante und plausible Lösung gefunden, was die ganze Sache noch unheimlicher macht. Auch die Schauspieler, allen voran Elisabeth Moss – wissen zu überzeugen. Leider ist jedoch die Laufzeit mit knapp zwei Stunden etwas zu lang geraten. 15 bis 20 Minuten weniger und wir hätten die Höchstwertung gezückt.

Wer will, kann den Film auch stellvertretend als Anklage verstehen für all die Fälle häuslicher Gewalt, die tagtäglich hinter verschlossenen Türen – unsichtbar vor der Außenwelt – geschehen. Stark!

Die Versionen

Der Film hat eine Freigabe ab 16 Jahren, das passt. Brutal wird es nur selten, Regisseur Whannell setzt vor allem auf Spannung.

Das Urteil von Horrormagazin.de

Spannende und schnörkellose Neuauflage des Horrorklassikers, leider etwas zu lang.

Bewertung: 4/5 Sterne

Der offizielle Trailer zum Film "Der Unsichtbare"

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Über Rick Deckard

Sein Pseudonym kommt aus seinem Lieblingsfilm „Blade Runner“ von Ridley Scott. Der ist auch schon seit seiner Jugendzeit sein unangefochtener Lieblingsregisseur, gefolgt von Namen wie David Lynch, Terry Gilliam oder den Coen-Brüdern.
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