Matomo

Bewertung: 4/5 Sterne

Serienkritik From Dusk till Dawn – Die Serie (Staffel 1)

Aus einem Klassiker wird eine Fernsehserie. Ob das wohl funktioniert?

Robert Rodriguez hat höchstselbst sein grandioses Splatter-Feuerwerk „From Dusk till Dawn“ als Fernsehserie neu belebt. Die Skepsis ist groß und zunächst auch nicht ganz unberechtigt. Seit 27. März 2015 erhältlich.

Die Handlung

Na, schon wieder durchgemacht? (Foto: WVG Medien)

Na, schon wieder durchgemacht? (Foto: WVG Medien)

Sie nennen sich die Gecko-Brüder und sie sind keineswegs nette Kerlchen. Nach einem Banküberfall mit sechs Toten fliehen sie in Richtung Mexiko und ziehen dabei eine Blutspur quer durch Texas. Schließlich gerät auch der einstige Prediger Jacob Fuller in die Fänge der beiden Banditen und wird von ihnen gezwungen, sie über die Grenze nach Mexiko direkt zu einem Treffpunkt zu chauffieren.

Dieser Treffpunkt, genannt „Titty Twister“, entpuppt sich zunächst als Strip-Club. Doch die Mädels dort haben auch ein paar schlechte Angewohnheiten, wie sich wenig später herausstellt: Sie sind allesamt Vampire, und der Club dient für sie lediglich als Nahrungsquelle.

Serienkritik „From Dusk Till Dawn, Staffel 1“

Es war der sehr schwere Beginn einer Freundschaft: Zunächst steht ein ganzes Feuerwerk an Argumenten gegen diese Serie im Raum: Die Besetzung der Serie erreicht noch nicht einmal ansatzweise das Niveau der Originalbesetzung. George Clooney, Quentin Tarantino, Tom Savini, Harvey Keitel und all die anderen fehlen hier allenthalben. Zwar können wir den Darstellern hier in der Serie eine ordentliche Leistung bescheinigen, aber es fehlt halt was.

Don Johnson spielt Earl McGraw (Foto: WVG Medien)

Don Johnson spielt Earl McGraw (Foto: WVG Medien)

Immerhin lässt der Blick auf die Namen der beteiligten Leute hinter der Kamera das Herz von so manchem Horrorfan höher schlagen. Neben Rodriguez sitzen auch Fede Alvarez („Evil Dead“) oder Eduardo Sanchez („Blair Witch Project“) auf dem Regiestuhl. Für die coolen Splatter-Effekte zeigt sich Greg Nicotero („The Walking Dead“) verantwortlich.

Leider ist allzu schmerzhaft erkennbar, dass der Plot für das US-Fernsehen gehörig weichgespült wurde. Rodriguez war wohl gezwungen, sein Faible für nackte Haut etwas herunterzufahren und auch das Wort „Pussy“ wurde ersatzlos verbannt, wodurch auch die legendäre Szene vor dem Titty Twister eher zu einer müden Nullnummer verkommen ist – und damit auch viele andere der kernigen Gags, die den Film einst ausgemacht haben. Was im Gegensatz zur Sprache überhaupt nicht entschärft wurde, ist die viele rote Farbe, die wir während der ganzen Serie betrachten durften. Blutfontänen spritzen am laufenden Meter über den Bildschirm. Trotzdem ist ulkigerweise fast jede Folge ab 16 Jahre freigegeben. Lediglich Episode 7 mit dem Schlachtfest im Titty Twister hat den FSK-18-Stempel erhalten – bislang ohne Kürzungen.

Ungünstig ist wiederum, dass der Plot des Films einfach mal auf die Serie ausgewalzt wurde. Damit stehen nun rund siebeneinhalb Stunden zur Disposition und gerade am Anfang zieht sich das ganz gewaltig. Die fröhliche Metzel-Parade beginnt erst in der siebten Folge. Bis dahin gilt es, einige Durststrecken zu überstehen. Es geht zwar nichts über eine ordentliche Exposition, aber man kann es auch übertreiben.

Und trotzdem: Auch wenn die Versuchung allzu groß ist, einen direkten Vergleich zum Original zu starten, wird das der Serie nicht gerecht. Denn sie ist nicht wirklich schlecht. Eher das Gegenteil ist der Fall. Zunächst war es zwar noch wie erwähnt etwas öde, sich von Folge zu Folge zu kämpfen, doch so nach und nach steigt die Spannungskurve gehörig. Und prompt ist die erste Staffel vorüber, wünschen wir uns dann eben doch eilenden Fußes die beiden bereits zugesagten Folgestaffeln herbei.

Begeisterungswürdig für Rockfans ist auch die Coverversion von „After Dark“. In Spanisch unter dem Titel „Por la noche“ erleben wir eine erweiterte Version, die mit üppigem Einsatz von Geige und Gitarren zu überzeugen weiß.

Insgesamt ist es erforderlich, sich von dem Film loszumachen und der Serie die Zeit zu geben, sich zu entwickeln. Nach dem furiosen Staffelende fragen wir uns jedenfalls, was da noch alles auf uns zukommt. Es könnte spannend werden.

Die Versionen

Die Serie läuft ungekürzt auf deutschen Bildträgern und hat damit eine Gesamtlaufzeit von etwa 450 Minuten.

Das Urteil von Horrormagazin.de

Es hat lange gedauert, bis diese Version zu überzeugen wusste. Aber dann hat sie es doch noch geschafft.

Bewertung: 4/5 Sterne

Der offizielle Trailer zum Film "From Dusk till Dawn – Die Serie (Staffel 1)"

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Über Angus Sc.

Seine Affinität zu Horrorfilmen hatte er bereits in früher Jugend entdeckt. Daraus resultiert seine Vorliebe für Horrorklassiker aus den späten Siebzigern und frühen Achtzigern.
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