Matomo

Bewertung: 5/5 Sterne

Filmkritik Regression

Ein wirklich teuflisches Spiel mit der Wahrnehmung

Dieser Thriller nimmt als Vorlage einen Fall, der sich im Jahr 1990 tatsächlich in den USA zugetragen hat. Dabei schafft es Regisseur Alejandro Amenábar („The Others“) erneut, bis zum Schluss mit den Wahrnehmungen des Zuschauers zu spielen.

Die Handlung

Hat sie was zu verbergen? Bulle Kenner nimmt sich Angela vor (Foto: WVG Medien)

Hat sie was zu verbergen? Bulle Kenner nimmt sich Angela vor (Foto: WVG Medien)

Die junge Angela Gray (Emma Watson) bezichtigt ihren Vater des sexuellen Missbrauchs. Dieser wird festgenommen und gesteht die Tat auch nahezu unverzüglich, ohne sich direkt daran erinnern zu können.

Der hinzugezogene Psychologe Kenneth Raines (David Thewlis) versucht mittels einer Regressionstherapie die verschütteten Erinnerungen wieder hervorzurufen. Dabei offenbart sich, dass der scheinbar glasklare Fall noch viele verborgene Facetten in sich birgt, die auf einen satanischen Kult hinweisen.

Dabei gerät auch der abgeklärte Detective Bruce Kenner (Ethan Hawke), der mit diesem Fall betraut ist, in den Strudel der Ereignisse. Schon bald ist auch er nicht mehr in der Lage, eigene scheinbare Wahnvorstellungen und Albträume von der Realität zu trennen.

Filmkritik „Regression“

Sehr klug konstruiert: Auf der einen Seite stehen der zynische Bulle Kenner, der sich ausschließlich auf Fakten konzentriert, und der Psychologe Kenneth Raines als Repräsentant der Wissenschaft und ein Kirchenmann, der für den mystizistischen Teil zuständig ist. Die andere Seite besteht aus der offenkundig missbrauchten Tochter Angela Gray, ihrer zerrütteten Familie und einem ominösen Satanskult.

Polizist Bruce Kenner weiß manchmal nicht, was los ist (Foto: WVG Medien)

Polizist Bruce Kenner weiß manchmal nicht, was los ist (Foto: WVG Medien)

All diese Zutaten werden nach und nach in der Geschichte verrührt, und schon bald sind wir fest davon überzeugt, dass in der amerikanischen Kleinstadt so einiges faul ist. Das geschieht ohne übertrieben spektakuläre Szenen. Wie auch in seinem Geisterfilm „The Others“ pflegt Regisseur Amenábar seine betont ruhige, aber atmosphärisch äußerst dichte und packende Erzählweise.

Jede noch so gute Regiearbeit steht und fällt allerdings mit den Darstellern. Die Leistung von Ethan Hawke ist wie so oft über jede Kritik erhaben – auch hier als abgeklärter Zyniker, der zu einem paranoiden Häuflein Elend mutiert. Emma Watson (die Hermine Granger aus der Harry-Potter-Reihe) ist erwachsen geworden und agiert absolut überzeugend. Wir freuen uns, bald noch mehr von ihr zu sehen. Auch David Thewlis, den wir ebenfalls aus den Harry-Potter-Filmen kennen, punktet als Psychologe Raines mit Hang zur leisen Ironie. Die ganze Besetzung hier aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen. Aber jeder einzelne Schauspieler trägt tatsächlich dazu bei, dass dieser Film so gelungen ist.

Nach 103 unglaublich spannenden Minuten (Blu-ray: 107 Minuten) entlässt uns dieser famose Kracher mal wieder mit der verstörenden Frage, was nun real und was Phantasie war. Bis dahin erleben wir eine rundum gelungene halbeuropäische Hochglanz-Produktion, neben der auch Hollywood ziemlich blass aussieht.

Die Versionen

Der Film kommt ohne allzu viel Gewalt aus. Die FSK-Freigabe ab 16 Jahren ist nicht zuletzt aufgrund des verstörenden Gesamtcharakters gerechtfertigt. Kürzungen gibt es keine.

Das Urteil von Horrormagazin.de

Achtung: Hochspannung! Vermutlich einer der besten Mystery-Thriller der letzten Jahre.

Bewertung: 5/5 Sterne

Der offizielle Trailer zum Film "Regression"

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Über Angus Sc.

Seine Affinität zu Horrorfilmen hatte er bereits in früher Jugend entdeckt. Daraus resultiert seine Vorliebe für Horrorklassiker aus den späten Siebzigern und frühen Achtzigern.
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