Matomo

Bewertung: 3/5 Sterne

Filmkritik Perfide

Spukmär aus Chile – fängt stark an, lässt stark nach

Es sollte ein kleiner Seitensprung in einem Ferienhaus mitten im Wald werden, doch es wird ein Kampf gegen Geister. Woher die kommen und was sie wollen, weiß niemand so richtig.

Die Handlung

Da hilft der schönste Glücksbringer nichts mehr (Foto: Alive)

Da hilft der schönste Glücksbringer nichts mehr (Foto: Alive)

Eine frustrierte Ehefrau macht sich auf den Weg zu einem netten Tête à Tête mit ihrer Jugendliebe. Die Liaison findet weitab in den Wäldern statt – in einem Ferienhaus. Schon bald wird aus der Romanze ein Horrortrip, denn Spukphänomene und seltsame Gestalten halten das zunehmend verstörte Paar ordentlich auf Trab.

Filmkritik „Perfide“

Ohne Frage: Der Film fängt vielversprechend an. Mehr durch Andeutungen als durch handfeste Auseinandersetzungen erfahren wir, dass die Ehe der Protagonistin auf der Kippe steht. Der ruhige Einstand, untermalt mit der Matthäus-Passion von Johann Sebastian Bach, lässt zu diesem Zeitpunkt ein Drama der gehobenen Sorte vermuten. Wäre es so weitergegangen, wären wir auf dem Weg zu einer Punktlandung gewesen.

Doch es ist ja ein Horrorfilm. Das wird auch Minuten später offensichtlich, als seltsame Gestalten auftauchen und eine Reihe von Spukphänomenen das romantische Wochenende der Protagonisten empfindlich stören. Und damit beginnen auch die Probleme für den Zuschauer.

Die Exposition des Streifens hätte zumindest etwas ausführlicher auf die Ursache der Phänomene eingehen müssen. Auch hätten die Geistererscheinungen gerne etwas überzeugender ausfallen dürfen. Es ist sicherlich kein Fehler, so etwas subtil zu handhaben, immerhin hatte schon Robert Wise 1963 mit dem zwischenzeitlichen Klassiker „The Haunting“ gezeigt, wie sich ein wirklich funktionierender Spukhaus-Film ohne besondere Spezialeffekte umsetzen lässt. Hier erweisen sich diese Szenen allerdings als Rohrkrepierer. Hinzu kommt der sehr unbefriedigende Schluss, der uns ziemlich ratlos zurück lässt: Was war da jetzt eigentlich los? Vermutlich wusste das selbst der Regisseur nicht.

Kartoffelsack umhängen - fertig ist der Geist (Foto: Alive)

Kartoffelsack umhängen – fertig ist der Geist (Foto: Alive)

Was den Film ein wenig rettet, ist der wirklich gute formale Erzählstil, der eben leider die Substanzlosigkeit der Geschichte nicht zu verbergen vermag. Wir erkennen das an, müssen aber festhalten, dass sich dieser Streifen nur dann eignet, wenn es regnet, das Fernsehprogramm vorübergehend abgeschaltet wurde, der Schlüssel zum Bücherschrank verloren gegangen ist und alle mit einer saftigen Grippe im Bett liegen.

Drei Sterne verdient dieser Film alleine aufgrund der Tatsache, dass die Macher wirklich ihr filmisches Handwerk verstehen. Für ihre Ambitionen, Horrorfilme zu drehen, verordnen wir an dieser Stelle allerdings Nachhilfestunden.

Kurios: Wenn wir uns die DVD auf Amazon.de anschauen, finden wir vorwiegend Verrisse. Die beiden einzigen positiven Rezensionen sind inhaltlich nichtssagend und aus einer anderen Sprache heraus automatisch übersetzt. Ein Schelm, der Böses dabei denkt …

Die Versionen

Der Film ist ab 16 Jahren freigegeben, die DVD wurde unverständlicherweise wieder mit Hilfe von Bonus-Material künstlich auf FSK-18 getrimmt. Die Laufzeit beträgt ungekürzte 73 Minuten.

Das Urteil von Horrormagazin.de

Handwerklich okay, als Horrorfilm ein Flop.

Bewertung: 3/5 Sterne

Der offizielle Trailer zum Film "Perfide"

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Über Angus Sc.

Seine Affinität zu Horrorfilmen hatte er bereits in früher Jugend entdeckt. Daraus resultiert seine Vorliebe für Horrorklassiker aus den späten Siebzigern und frühen Achtzigern.
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