Matomo

Bewertung: 4/5 Sterne

Filmkritik Mother’s Day – Mutter ist wieder da

Das ganz andere Familiendrama.

SAW 2, 3 und 4“-Regisseur Darren Lynn Bousman legt mit diesem Remake einen Horrorthriller vor, der heftig an den Nerven zerrt. Dazu braucht er eine Mutter mit Vollmeise, ihre rabiaten Söhne und ein paar doofe Opfer, die ebenfalls die eine oder andere Leiche im Keller haben.

Die Handlung

Ike hat die Tür schmutzig gemacht. Das gibt Schimpfe von Mutti (Foto: Kinowelt)

Ike hat die Tür schmutzig gemacht. Das gibt Schimpfe von Mutti (Foto: Kinowelt)

Es sollte so eine schöne Party werden, zu der Beth und ihr Mann Daniel eingeladen haben. Sie haben das Haus erst vor zwei Monaten gekauft. Zwangsvollstreckung.

Doch die Stimmung ist sofort futsch, als die kriminellen Brüder Addley, Ike und der angeschossene Johnny ins Vergnügen platzen. Sie haben gerade versucht, ein Ding zu drehen, sind dabei aber von ihrem Komplizen – der nicht zur Familie gehört – übers Ohr gehauen worden. Mama ist entsprechend sauer und schon unterwegs, und dann gibt es bestimmt lange Ohren.

Früher hatte das Haus ihrer Mutter gehört, doch die Brüder bemerken zu spät, dass das nun nicht mehr so ist. Egal. Sie nehmen die neuen Besitzer und deren Gäste als Geiseln und warten auf Mama.

Als die eintrifft, gibt es eine böse Überraschung. Denn die Jungs hatten ein paar tausend Dollar an diese Adresse geschickt. Das Geld musste angekommen sein, doch die neuen Bewohner bestreiten das. Wer lügt? Und wo ist das Geld?

Unterdessen planen die Geiseln den Ausbruch, stellen sich dabei aber selten dämlich an. Die Sache eskaliert, das Blutbad ist eingelassen.

Und draußen beginnt, ein Tornado seine Runden zu ziehen.

Filmkritik „Mother’s Day“

Beth mag keine schmutzige Wäsche (Foto: Kinowelt)

Beth mag keine schmutzige Wäsche (Foto: Kinowelt)

Ächz, schon wieder ein Remake. Doch wir geben Entwarnung. Der neue Muttertag hat mit dem Original von 1980 nur noch das Motiv der herrschsüchtigen Mutter und ihrer hörigen Söhnen gemein. Der Rest ist neu.

Und das ist nichts für zart Besaitete. Regisseur Darren Lynn Bousman, der sich bisher mit drei Folterorgien aus der „SAW“-Reihe einen Namen gemacht hat, entwickelt ein nervenzerrendes Kammerspiel. Die Handlung passiert fast komplett in dem Einfamilienhaus beziehungsweise in dessen Keller. Dabei nimmt sich Bousman bei den Regie-Spielerchen im Vergleich zu SAW deutlich zurück. Dafür beweist er ein enormes Gespür für beklemmende Bilder und perfektes Thriller-Timing. Ärgerlich ist dagegen, dass sich die Geiseln laut Drehbuch wieder einmal besonders hasenfüßig anstellen sollen. So erwischen wir uns wiederholt vor dem Bildschirm mit dem Stoßseufzer: „Nun tu’s doch endlich!“, und dann tun sie es doch nicht und lassen sich wieder fangen. Logisch ist das nicht immer.

Bousman zeichnet das Porträt einer Psychopatin, die ihre Kinder unterdrückt und schamlos für die eigenen Ziele ausnutzt. Mutti ist kalt, skrupellos und selbstsüchtig und spielt ihren Kindern doch stets die treusorgende Mami vor, die nur das Beste für ihre Sprösslinge will. Schade, dass Bousman für diese starke Rolle nur die sehr mittelmäßige Rebecca De Mornay bekommen hat. Sie versucht zwar ihr Bestes, versagt am Ende aber doch. Die unpassende Synchronstimme gibt ihr den Rest.

Sparkasse? Ich kann das Wort nicht mehr hören! (Foto: Kinowelt)

Sparkasse? Ich kann das Wort nicht mehr hören! (Foto: Kinowelt)

Die anderen Darsteller haben deutlich simplere Rollen und kommen damit gut zurecht. Allen voran Nachwuchsschauspieler Patrick Flueger, der der – zugegebenermaßen recht eindimensionalen – Figur des Ike nahezu beängstigend manische Züge verleiht. Auch Jaime King (Goldie aus „Sin City“) legt eine überzeugende Leistung hin.

Unangenehm fällt dagegen einmal mehr Bousmans Hang zu exzessiver, beinahe menschenverachtender Gewalt auf. „Mother’s Day“ ist an manchen Stellen schier unerträglich brutal – seelisch und körperlich. Das mag sicherlich manchmal dem Film dienen. Aber ob die Foltersequenz mit kochendem Wasser oder die Szene am Geldautomat, bei der sich zwei unbeteiligte Mädchen gegenseitig töten sollen, tatsächlich der Charakterzeichnung dienen, lassen wir mal dahingestellt.

Die Versionen

Die DVD-Fassung von Kinowelt trägt die Freigabe FSK ab 18 Jahre und ist uncut. Sie läuft 108 Minuten.

Das Urteil von Horrormagazin.de

Geschenktipp zum Muttertag. Sauspannendes Kammerspiel mit ein paar Makeln.
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Bewertung: 4/5 Sterne

Der offizielle Trailer zum Film "Mother’s Day – Mutter ist wieder da"

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Über Martin Riggs

Sein Pseudonym hat er von Martin Riggs aus "Lethal Weapon" entliehen, einer seiner liebsten Filmfiguren. In seiner Freizeit widmet er sich leidenschaftlich gern dem Thema Kino, unter anderem allem, was ihm eine Gänsehaut oder ein Lachen beschert.
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