Matomo

Bewertung: 5/5 Sterne

Serienkritik Fortitude (Staffel 1)

Horror? Krimi? Thriller? Diese Serie passt in keine Schublade.

Brutale Morde schrecken eine kleine Dorfgemeinschaft auf, die abgeschieden in der Nähe des Nordpols vor sich hin lebt. Mit der Ruhe ist es vorbei, die Menschen haben Angst vor einem Serienkiller. Doch die Wahrheit ist viel schlimmer.

Die Handlung

Fortitude ist eine kleine (fiktive) Stadt in der Nähe des Nordpols mit gerade mal 700 Einwohnern. Die Menschen leben in scheinbarer Eintracht miteinander, Kriminalität gibt es kaum, und die Polizei schlichtet lediglich mal eine Wirtshausschlägerei.

Doch dann wendet sich das Blatt: Ein Polarforscher wird brutal ermordet aufgefunden. Noch während die völlig überforderten Polizisten und ein aus London angereister externer Ermittler versuchen, das Rätsel zu lösen, häufen sich die mysteriösen Vorfälle. Auch die nächste Leiche lässt nicht lange auf sich warten. Die Bewohner werden unruhig, die Ereignisse eskalieren, und Polizei und Wissenschaftler decken Ursachen auf, mit denen niemand gerechnet hat.

Serienkritik „Fortitude“

Fortitude - die neue Mystery-Serie aus Großbritannien (Foto: Warner Home Video)

Fortitude – die neue Mystery-Serie aus Großbritannien (Foto: Warner Home Video)

Die in Island gedrehte Serie betört uns zunächst mit grandiosen Landschaftsbildern und stellt uns die vielen Protagonisten rund um die Story vor. Entsprechend benötigt sie eine ganze Weile, ehe die erste Leiche anatomisch sehr detailliert auf dem Bildschirm erscheint.

Langeweile bis dahin? Fehlanzeige. Gleich von Beginn an baut die Serie eine düstere Stimmung auf, konfrontiert uns mit unterschwelligen Spannungen und zeigt, dass es unter der scheinbar heilen Oberfläche äußerst heftig brodelt.

Nach dem Mord harren wir bis zur Mitte der Staffel aus, bis wir den Mörder kennen. Aber damit haben wir noch lange nicht die Hintergründe, die ebenso langsam und akribisch ausgearbeitet werden. So lange müssen wir auch warten, ehe wir erkennen, warum die Serie auch ins Horror-Genre passt. Dies zwar nur sehr zurückhaltend, doch das passt ins Gesamtkonzept: Die Bilder sind meist ruhig, Actionszenen sind eher die Ausnahme, häufig geht es um die Konflikte zwischen den Bewohnern. Die Macher verwenden viel Zeit für schlüssige Erklärungen, die aus dem gesamten Werk keine Horror-Schmonzette von der Stange machen.

Die gesamten zehn Stunden Laufzeit sind von einer subtilen Spannung geprägt, die vor dem Fernseher fesselt. Gelegentlich durchbricht brachiale Gewalt die ruhige Erzählweise, beim Töten geht es keineswegs zimperlich zur Sache.

Im Gesamtbild ergibt sich dadurch eine faszinierende und fesselnde Reise an das nördliche Ende Europas. Sicherlich kein Highlight für Action-Fans, aber spannende Kost mit einem wirklich guten Thema im Gepäck.

Die Versionen

Wir erhalten die komplette erste Staffel ungekürzt mit einer Laufzeit von 576 Minuten. Freigegeben ist die Serie ab 16 Jahre.

Das Urteil von Horrormagazin.de

Grandioses Highlight: Ruhig daherkommende und dennoch außerordentlich spannende Serie, die sich vom sonstigen Einheitsbrei wohltuend abhebt.

Bewertung: 5/5 Sterne

Der offizielle Trailer zum Film "Fortitude (Staffel 1)"

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Über Angus Sc.

Seine Affinität zu Horrorfilmen hatte er bereits in früher Jugend entdeckt. Daraus resultiert seine Vorliebe für Horrorklassiker aus den späten Siebzigern und frühen Achtzigern.
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