Matomo

Bewertung: 2/5 Sterne

Filmkritik ClownTown

Clowns meucheln in Kleinstadt herum. Leider gar nicht lustig.

Vier junge Leute sind mit dem Auto unterwegs im Hinterland. Sie verfahren sich und müssen sich gegen durchgedrehte Meuchler wehren. Klingt öde und abgedroschen? Ist es auch.

Die Handlung

Mancher Clown trägt den Arsch zwischen den Ohren (Foto: Tiberius Film)

Mancher Clown trägt den Arsch zwischen den Ohren (Foto: Tiberius Film)

Brad, Sarah, Mike und Jill sind unterwegs zu einem Konzert. In einem Kaff fragen sie nach dem Weg und bekommen ihn auch von einigen hilfsbereiten Einwohnern gewiesen. Blöd nur, dass Jill ihr Handy vergisst und das erst recht spät bemerkt. Der Tank ist fast leer, und wenn sie umkehren würden, wäre das Konzert verpasst.

Also rufen sie die Nummer einfach mal an. Es meldet sich ein Mann, der einen Treffpunkt vorschlägt. An einer Kreuzung in einer der nächsten Kleinstädte.

Klingt super. Nur ist die Kleinstadt offenbar ausgestorben, und auch der Handy-Finder zeigt sich nicht. Als es Nacht wird, tauchen allerdings einige als Clowns geschminkte Brutalos auf, und wollen den Verirrten ans Leder.

Jill ist in die Gemeinde aufgenommen (Foto: Tiberius Film)

Jill ist in die Gemeinde aufgenommen (Foto: Tiberius Film)

Und wie oft haben wir den folgenden Satz eigentlich schon geschrieben?: Ein Kampf auf Leben und Tod beginnt. So also auch hier.

Filmkritik: „ClownTown“

Der Abspann lässt keine Zweifel aufkommen, dass es sich bei diesem Filmchen um eine Familienangelegenheit handelt. Der Nachname Nagel taucht bei Regie und Hauptrolle und noch wer-weiß-wie-oft auf. Und der Darsteller des Mike, Andrew Staton, war zugleich für die sogenannten Stunts verantwortlich und packte bei den Kamera-Vorrichtungen auch gleich mit an.

Und in der Tat: Billig zu sein, kann man dem Film nicht vorwerfen. Die Bilder sind in Ordnung, Maske und Bluteffekte im Grunde auch. Und tatsächlich sind einige Szenen sogar richtig spannend. Das verhindert dann auch den Totalausfall.

Familienidylle mit Mama und Sohn (Foto: Tiberius Film)

Familienidylle mit Mama und Sohn (Foto: Tiberius Film)

Stattdessen ist der Film aber einfach nur doof. Mit so lästigen Dingen wie Hintergrundinformationen halten sich die Macher gar nicht erst auf. Warum sich die Spinner ausgerechnet als Clowns anmalen? Ist doch Wurscht, Hauptsache es sieht ganz dolle böse und horrormäßig aus. Was die Mutter eines der Clowns mit der Sache zu tun hat, bleibt ebenso unklar. Ebenso wie die Frage, warum am Anfang des Films nur ein einziger Clown-Komiker von der Partie ist und später ein paar mehr. Wo kommen die anderen her? Auch das bleibt das Geheimnis des Autoren.

Und die Mängel-Revue geht weiter: Für einen Horrorkracher gibt es zu wenige coole Bluteffekte. Jeder noch so läppische Schockmoment wird von einem nervigen Tusch untermalt. Die Protagonisten stellen sich dämlich an und sind unsympathisch. Die Darsteller spielen unglaublich mies. Und die deutsche Synchronisation toppt das sogar noch.

Es bleibt der traurige Eindruck, dass sich die Gebrüder Nagel ihren Film lieblos aus ein paar Versatzstücken von Horror-Hits … Verzeihung … zusammengenagelt haben. Nämlich aus „Wrong Turn“, „The Texas Chain Saw Massacre“, „Stitches“ und natürlich „Es“. Wahrscheinlich sind es noch ein paar mehr, aber das ist eigentlich auch egal. Clevere Designer haben prompt den roten Luftballon von „Es“-Clown Pennywise aufs Cover gehievt. Dabei kommt in dem ganzen Film kein einziger Luftballon vor. Oder ich habe ihn verschlafen, kann natürlich auch sein.

Die Versionen

Die FSK hat den Film ungekürzt ab 18 Jahren freigegeben. War die Terror-Komponente zu hart für die Prüfer? Vielleicht, denn an übermäßig viel Blut kann es nicht gelegen haben.

Das Urteil von Horrormagazin.de

Clowns, die den Nerv töten. Zusammengeklauter Ramschfilm ohne jede eigene Note.

Bewertung: 2/5 Sterne

Der offizielle Trailer zum Film "ClownTown"

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Über Martin Riggs

Sein Pseudonym hat er von Martin Riggs aus "Lethal Weapon" entliehen, einer seiner liebsten Filmfiguren. In seiner Freizeit widmet er sich leidenschaftlich gern dem Thema Kino, unter anderem allem, was ihm eine Gänsehaut oder ein Lachen beschert.
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